Gnadenlose Metzelorgie mit sozialkritischem Hintergrund.
Story:
Japan in nicht allzu ferner Zukunft - der Gesellschaft geht es zunehmend schlechter. Die Arbeitlosenquote steigt unaufhörlich und als Erwachsener ist man seines Lebens auch nicht mehr unbedingt sicher, besonders wenn man Lehrer ist. Also ruft die Regierung das sog. "Battle Royale"-Programm ins Leben. Einmal im Jahr wird auf einer abgelegenen Insel ein "Spiel" veranstaltet, bei dem nur einer überlebt. Auch dieses Jahr ist es wieder soweit und eine Klasse darf um's Überleben kämpfen. Zu den Schülern gesellen sich ein Überlebender einer vergangenen Spiels und ein Freiwilliger. Die Schlacht ist eröffnet, wer wird überleben?
Selten war ich von einem Film so beeindruckt wie von "Battle Royale". Endlich mal kein Ami-Mainstream mit Happy End, sondern schonungslose Offenlegung sozialer Missstände gepaart mit blutiger Action. Zwar findet die Kritik im Prinzip nur am Anfang des Films statt, dafür aber auch richtig. Wenn die Oberen nicht mehr weiterwissen, bekämpft man Feuer eben mit Feuer, sprich Gewalt erzeugt Gegengewalt. Dass es dabei Schüler trifft, die noch ihr ganzes Leben vor sich haben, verschärft das Ganze noch.
Die eindeutig beste Szene ist wohl das "Werbevideo" für den Kampf, wo eine überfreundliche Ansagerin die Regeln erklärt und den Schülern ganz nebenbei auch noch erklärt, dass die Halsbänder tödlich sein können, falls sie versuchen zu fliehen, denn "dann macht es BUMM".
Im weiteren Verlauf des Film rückt die Sozialkritik dann aber mehr in den Hintergrund und es wird auf Action umgeschaltet. Das dafür aber nicht zu knapp, es gibt blutige Einschüsse en Masse und auch der ein odere andere Selbstmord ist zu sehen, wenn auch nicht vollständig. Dass ist vielleicht das einzig Negative an diesem Meisterwerk, denn in Kinowelt-Fassung, die ich besitze, fehlen offensichtlich einige Minuten. So schlimm sind die Schnitte dann aber auch nicht, da wahrscheinlich eh mehr Handlung als Gewalt geschnitten wurde.
So viele Unterschiedliche Charaktere reagieren natürlich auch völlig unterschiedlich auf die Begebenheiten. Während manche gleich dem "Jadgfieber" verfallen und wahllos töten, versuchen einige einfach nur zu überleben, begehen in ausweglosen Situationen Selbstmord oder versuchen das System zu hacken. Dabei erhalten alle Teilnehmer in etwa die gleiche Screentime, machne nur in der Opferrolle, manche als Mörder. Zwischendurch werden zwar auch immer mal wieder leisere Töne angeschlagen und es gibt Rückblenden, die stören das positive Gesamtbild aber nicht weiter und fallen nicht negativ ins Gewicht.
Fazit: Ein Film abseits jeglichen Mainstreams, wie er nur aus Asien - in dem Fall Japan - kommen kann. Muss man auf jeden Fall gesehen haben, geschnitten oder nicht. Weniger als die Höchstnote kann man gar nicht vergeben.
10 von 10 Punkten