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Dr. Vick ist Wissenschaftler und beschäftigt sich mit der Reanimation von Toten, allerdings nicht als einmaliges Experiment. Das Testobjekt wird gleich mehrmals erschossen, erwürgt oder auf andere Weise seines Lebens beraubt, so dass Vick jedes Mal aufs Neue reanimieren kann, um im Endeffekt ewiges Leben zu erschaffen. Als Testperson hat er sich einen Medizinstudenten namens Adam ausgesucht, mit dem er über das Thema schon monatelang vorher im Chatroom philosophiert hat. Der Mittzwanziger eckt in der Uni ständig an, weil er seine eigenen Vorstellungen durchsetzen will, was den Professoren gar nicht gefällt. Also begibt er sich in die totale Abgeschiedenheit der Rocky Mountains und stellt sich als Proband zur Verfügung. Die Versuche scheinen zu gelingen, denn sämtliche Reanimationen gelingen. Mit der Zeit jedoch verliert Adam jegliches Gefühl. Weder Wärme, noch Kälte oder Schmerz kann er noch spüren. Dann taucht unerwarteter Besuch auf und das gefährliche Experiment droht aufzufliegen.

Ich muss sagen, dass ich von diesem kleinen B-Movie positiv sehr überrascht bin. Die Story ist zwar nicht unbedingt vollkommen neu, aber „Subject Two" ist auch keinesfalls ein Horrorfilm, sondern eher ein Kammerspiel, das zum größten Teil nur in der Hütte stattfindet. Daher erinnert der Streifen eher an Filme wie "Der Tod und das Mädchen" denn an "Reanimator".

Wer eher auf Action und Gemetzel steht, ist daher hier völlig falsch. Die Idee, alles in vollkommener Abgeschiedenheit spielen zu lassen, erweist sich als Glücksgriff, da hierdurch die beklemmende Situation noch verstärkt wird. Die wenigen Außenszenen sind zudem fantastisch eingefangen und zeigen die schiere Unendlichkeit der dortigen Natur.

Auch die beiden Hauptdarsteller tragen zum Gelingen dieses Films bei. Beide sind mir zwar vollkommen unbekannt, füllen ihre Rollen aber perfekt aus. Insbesondere Dean Stapelton nimmt man die Rolle des erfolgsbessesenen Wissenschaftlers voll ab, wobei dieser Herr, obwohl er nicht mehr unbedingt als 25 durchgeht, bisher gerade mal in zwei anderen Filmen mitgewirkt hat.

Auch für Regisseur Chidel handelt es sich um seinen ersten filmischen Gehversuch, wobei ich es ja wirklich immer schaffe, mir Filme rauszupicken, die das Debüt eines Nachwuchsfilmers darstellen. Über seine Fähigkeiten kann man nach dem Film allerdings wenig sagen, da ihm aufgrund der Story und der Umgebung nicht viele Möglichkeiten bleiben, uns besondere Tricks oder Einstellungen zu zeigen - so bleibt unter dem Strich eine solide Leistung. Er hat allerdings auch das Drehbuch zu dieser kleinen Perle geschrieben, und dafür gebührt ihm dann durchaus ein dickes Lob.

Zum Abschluss präsentiert er uns nämlich auch noch ein wirklich originelles und leicht perfides Ende, mit dem man in dieser Form sicherlich niemals gerechnet hat. Dies ist der optimale Schlusspunkt unter einem durchweg gelungenen, an manchen Stellen einen kleinen Tick zu lang geratenen Kammerspiels, das allerdings Freunde des reinrassigen Horrorfilms eher langweilen dürfte.

Ein intensiver und gelungener Film, der hier ein völlig neues Genre, nämlich das des Horrordramas, kreiert. Aber nochmals sei es erwähnt -  wer hier viel Gemetzel oder auch Grusel-Szenen erwartet, liegt völlig daneben und wird den Film als langweilig beschimpfen, was dieser wiederum nicht verdient hat.

Ein sicherer Typ für „deadlyfriend".

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