Die junge Katie Spencer verschlägt es nach 19 Jahren wieder in ihr lauschiges Heimatstädtchen, wo sie das alte Haus ihrer verstorbenen Großmutter bezieht. Kurz nach ihrer Ankunft wird sie wieder mit der dunklen Vergangenheit des Ortes konfrontiert, denn in ihrer Kindheit verschwand ein Mitglied ihrer Jugend-Clique und tauchte kurz darauf als verbrannte Leiche auf einem Feld wieder auf. Der Mörder von damals wurde allerdings nie dingfest gemacht. Da die meisten ihrer alten Freunde sich immer noch in der Gegend rumtreiben, statten diese Katie nun einen Willkommens-Besuch ab, der in einer ausgewachsenen Wiedersehen-Feier mündet. Ihre beste Freundin Robin schleppt zudem ihre Mitbewohnerin Eliza an, die sich ein wenig mit Hypnose auskennt. Aus Spaß stimmen die Anwesenden zu, sich selbst hypnotisieren zu lassen und ein Geheimnis von sich preiszugeben. Klar, dass dabei Dinge ans Tageslicht kommen, über die man besser weiterhin geschwiegen hätte. Unter anderem entpuppt sich sogar einer der Party-Gäste als der Mörder von damals, der nun natürlich wieder zum Messer greift, um sich durch die Bagage zu schlitzen… Ist das etwa der Stil der modernen Independent-Thriller? Grundsolide gefilmt, ein knalliger (aber nichts sagender) Titel, der übliche Standard-Satz oberflächlich attraktiver Teen-Akteure, die auch in irgendeiner hippen TV-Serie nicht negativ auffallen würden, und schließlich die lauwarm aufgekochten Slasherfilm-Versatzstücke, die mittlerweile die in den späten 80ern und 90ern so beliebten Psychopathen-Klischees verdrängt haben? Jetzt geht’s nämlich nicht mehr um das Wohl der eigenen Familie gegen die Bedrohung von außen, wie es noch in „Eine Verhängnisvolle Affäre“ und „Die Hand an der Wiege“ der Fall war, sondern der Blick richtet sich nach innen, wenn mal wieder so ein schnöseliger Generation X-Heini austickt und sich durch seinen eigenen Freundeskreis mordet. „American Psycho“ lässt grüßen, oder was? So gesehen unterscheidet „Blood Deep“ gerade mal gar nichts von ähnlichen Schnellschüssen wie „R.S.V.P. – Einladung zum Sterben“, wenn man mal den Verzicht auf jedwede humorigen Untertöne außer Acht lässt, was den Streifen allerdings auch nicht wirklich besser dastehen lässt. Regisseur und Drehbuchautor Todd S. Kniss hat es nämlich schlichtweg versäumt, seiner Geschichte ein wenig psychologischen Drive zu verpassen und lässt seinen an sich recht passablen Schlitzer-Stoff über weite Strecken zu einem breiigen Ensemble-Stück verkommen, bei dem die voller Flashbacks steckende Erzähl-Struktur eher störend ins Gewicht fällt. Ganz schön langweilig und verwirrend kommt „Blood Deep“ also daher, und das nicht nur, weil sämtliche Darsteller vollkommen austauschbar erscheinen und sich dann zusätzlich auch noch dank Statur und Frisuren größtenteils zum Verwechseln ähnlich sehen. Selbst Protagonistin Jeridan Frye geht da schlichtweg in der Masse identischer Schönlings-Visagen unter, das kann kaum Sinn der Sache sein. Da der Horror-Part der Handlung aber eh erst weit nach der Halbzeitmarke mal so langsam in Gang kommt, dürften die meisten Zuschauer da eh schon abgeschaltet haben. Der nette Hypnose-Hook der Handlung wurde übrigens in "Echoes - Stimmen aus der Zwischenwelt" sehr viel überzeugender und genregerechter umgesetzt. Im Gegensatz zu so manch anderer Regie-Nulpe aus dem Low Budget-Bereich hat Todd S. Kniss aber immerhin ein rudimentäres Gespür fürs Filmische, weswegen sein Streifen zumindest handwerklich ganz passabel dasteht... wem das genügt, bitte schön.
4/10