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Auch in den Londoner Stadtteil hat es die nimmermüde Emmanuelle mal hinverschlagen. Dort hat eine Freundin eine Rolle in einem schlüpfrigen Musical übernommen, doch auch die Hauptfigur erfährt schnell, dass der alte Spruch "No Sex, please! We are British!" nicht immer Bestand hat...

Brit-Ableger der berühmten Erotikserie, der freilich eher als loses Segment zu behandeln ist und nicht als Sequel der Originalreihe, die es ohnehin nur auf sechs Teile gebracht hat. In diesem Fall wurde ein fast schon vorzeitlicher "Showgirls" dem Publikum untergejubelt, bei dem auf der Bühne sämtliche Hüllen fallen während die Besetzungscoach über zukünftige Schauspielkarrieren entscheidet. Am Ende fliegen sämtliche Hemmungen auf einer freizügigen Party im Swining London der frühen Achtziger über Bord...

Auch "Emmanuelle in Soho" stellt den Zuschauer sehr früh vor die Entscheidung, ob man den Streifen nun als eine bloße Genre-Produktion oder als ernstzunehmenden Spielfilm wahrnimmt. Im letzteren Fall macht diese Nackedei-Parade freilich keinen Stich, ist der Showbiz-Einblick doch viel zu oberflächlich und zu seicht und auf reine Fleischbau fixiert. Als Sexfilm aus der goldenen Ära der Bahnhofskinos sicherlich ganz passabel, wenngleich man trotz der relativ geringen Laufzeit mit jeder Minute kämpft. Auch schien der Anreiz, nackte Frauen auf der Leinwand zu zeigen mal wieder größer gewesen zu sein, als das Ganze mit nur halbwegs ansprechenden Unterhaltungswerten zu versehen.

Fazit: Im Prinzip genau das, was diverse Privatsender mal regelmäßig in ihrem Samstagnachtprogramm zu bieten hatten. Weniger erotisierend und stylish wird hier ein Sexmarathon der visuell ungeschnörkelten Weise präsentiert. 4 von 10 Punkten.

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