Review

Unterhaltsames Gangsterdrama mit niedrigem Budget und dem ungewohnten Schauplatz London.
Ray (Andrew Goth) und sein Cousin Terry (Goldie) kommen nach Verbüßung einer Haftstrafe endlich aus dem Knast frei. Vor dem Tor werden sie von ihrer alten Gang unter der Führung des Alt-Gauners Bernie (David Bowie) empfangen. Der Beginn ist recht gelungen inszeniert; bewusst wird in den ersten Minuten gar nicht gesprochen.
Als erstes besuchen die beiden Freigekommenen ihre Familie in einem der Londoner Vororte und feiern ihre Rückkehr im Kreis von Familie und Freunden. Sie informieren sich über alles was in der Zwischenzeit passiert ist, doch zeigen unterschiedliche Verhaltensweisen. Während Ray es lieber ruhig angehen lassen will, plant Terry schon die nächsten Coups und den Wiedereinstieg ins Geschäft. Der Konflikt des Gangsters, der sich lieber zur Ruhe setzen will, ist ein altbekanntes Thema, aber hier durchaus ordentlich umgesetzt.

Als Terry, der schnell wieder den Chefposten einnimmt, erfährt, dass ein Gruppe Chinesen sich in ihrem Revier breit macht und Drogengeschäfte durchzieht, will er sofort einen Bandenkrieg anfangen. Ray hingegen möchte lieber bei Freunden einsteigen, die ein Jugendcenter und eine Band betreiben. Doch der Ausstieg ist nicht ganz unproblematisch...
„Everybody loves Sunshine“ ist ein recht gelungener Low Budget Streifen, auch wenn sich Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller in Personalunion Andrew Goth teilweise arg selbst inszeniert. Während alle anderen Charaktere sich als recht gut geschrieben erweisen, so ist seine Hauptfigur doch zu glatt und gut erdacht worden. Die restlichen Figuren sowie die eigenwillige Atmosphäre des Films überzeugen jedoch. Nur das sehr ungewöhnliche Ende wirkt etwas seltsam und unbefriedigend.
Die Geschichte ist solide spannend und besitzt ein paar wirklich gute Wendungen, ist aber alles in allem eher unspektakulär. Dennoch treten keine größeren Längen auf und die Geschichte ist nicht vorhersehbar. Das Tempo ist eher niedrig gewählt, aber nicht unpassend.

Ein paar kleinere Schießereien besitzt „Everybody loves Sunshine“ auch, aber der Film ist eher Gangsterdrama als Actionthriller. Die Schießereien sind dann auch recht unspektakulär und sollen eher die Dramatik der Story unterstützen als vordergründige Action bieten. Daher sollten reine Actionfans einen Bogen um den Film machen.
Die Schauspieler sind allesamt ziemlich unbekannt und agieren auf solidem Niveau. Leider kann Andrew Goth trotz seiner Selbstinszenierung nicht wirklich herausragen. Ziemlich gut sind hier erstaunlicherweise die Musiker beim Film, namentlich Goldie und David Bowie.

Nettes, unterkühltes Gangsterdrama mit unterkühlter Atmosphäre, dass allerdings einen Tick zu unspektakulär daherkommt.

Details
Ähnliche Filme