The Heirloom
1. Handlung
Ein junger Architekt (James) erbt ein sehr großes und relativ altes Haus. Nachdem er lange Zeit in England gelebt hat, nimmt er das Erbe an und kehrt in das Familienanwesen (Herrenhausstil) zurück.
Seine Zukünftige (Yo) ist eine Tänzerin.
James will Yo heiraten und in das Haus einziehen. Diese will aber zuerst ihre Karriere fördern und eine Auslandsreise unternehmen.
Nachdem sie jedoch einige Zeit in dem Haus verbracht hat, entscheidet sie sich, doch bei ihrem Verehrer zu bleiben.
Freunde der beiden, eine Journalistin und ein verlebter Vieltrinker, verbringen den Abend ebenfalls in dem Haus.
Man entdeckt einen alten Familienschrein. Außerdem gibt es noch ein "gruseliges" Dachgeschoss. Einer der Anwesenden ist am nächsten Morgen nicht mehr auffindbar...
2. Gesamteindruck
Das Cover verspricht, dass man sich von den üblichen asiatischen Gruslern abheben will. Dies gelingt. Keine Mädchen mit langen, das Gesicht verdeckenden Haaren. Keine Schockeffekte à la Spiegel normal / Spiegel mit bösem Geist im Minutentakt.
Komplett lösen kann sich der Film gerade wegen der Geisterthematik (hier insbesondere Anklänge an Ju-On) zwar nicht, jedoch gibt es deutlichere Anleihen an die klassischen Geisterhausgeschichten aus alten Tagen.
Dies wird u.a. durch die schleppende Erzählweise und die Location, ein - für asiatische Verhältnisse - ungewöhnlich "englisch" wirkendes, platzgreifendes Herrenhaus bewirkt.
Dieses Herrenhaus (in Wirklichkeit angeblich eine Tabakfabrik) bildet auch das Zentrum des Films.
Besonders gut gelungen sind m.E. die eher untypischen stillen und glaubwürdigen Charakterstudien. Dies gilt v.a. für den innerlich zerrissenen James. Es menschelt und eine angenehme Melancholie breitet sich aus, was v.a. an der Verlustthematik festgemacht wird.
Die Handlung entwickelt sich allerdings zu langsam, richtig gruselig wird es nicht. Blut und Splatter sind nicht bzw. kaum vorhanden.
Auch das Ende fand ich enttäuschend.
Ansonsten ein optisch schöner Film mit ansprechendem Subplot und einem seltsam (im Originalton) tieftönigem Hauptdarsteller.
6 / 10