Review

Bei der Suche nach exzellentem Trash wird man früher oder später fündig. Amateur-Filme die fast jeden mehr oder weniger ansprechen, hat man selten.
Aber mit "Bagman" hat man wieder solch einen Klopper gefunden.

Jahrelang hatte ich nicht mehr solch ein Homer Simpson-"Juhu"-Gefühl im Bauch seit "Staplerfahrer Klaus" wie bei Bagman.

Die Story des zwanzig minütigen Kurzfilms ist schnell erzählt: Ein Mädel erwacht im Krankenhaus vor einem FBI-Cop, und erzählt, auf seine gestellten Fragen, wie es zu dem Massaker kommen konnte, an dem sie als einzig Beteiligte überlebt hatte. Man sieht das Gemetzel rückblickend mit der dazu gehörigen after Schluss-Pointe und sprunzt sich zwei Unterhosen voll. Egal ob auf LSD, Alk, den Finger in den Anus steckend oder normal.

Das Mädel wird von vier umherstreifenden Gangster Hip-Hoppern übern Haufen gefahren und schwupps - ist der Bagman kurzerzeit später da. Nachdem Jay-Z für Arme dreimal den Namen "Bagman" ausgesprochen hat (sehen wir da etwa Parallelen zu Candyman? Nö, oder?), steht er auf dem Asphalt und wartet drauf, dass sich die Sido´s und Bushidos nähern.

Er metzelt sich durch die Gruppe, aber bevor der Bagman alle aufschlitzen kann, rückt Verstärkung an: Drei Autos voller Gangster Hip-Hopper insklusive Ober-Rudels-Anführer mit Predator-Krückstock-Schwert und einer Halskette, an der nur noch ein Gulli-Deckel fehlt, wollen ihm den Gar aus machen...

Wenn man die fünfminütige Einführung (zu lang) hinter sich hat, dann kommt man, egal aus welcher Welt man kommt, auf seine Kosten: Es wird gespläddert, gehäxelt und geschlitzt, dass einem Pippi in die Augen kommen wird. Natürlich ist "Bagman" ein Amateur-Film, aber wo andere Filmer sparen, legen die Macher hier lieber noch einen Rubel drauf. Kunstblut wird hier fontänenweise weggekübelt.

Natürlich kann der Film keinen Hehl drauß machen, dass er ein Amateur-Film ist, aber was die Jungs auf die Beine gestellt haben, verdient alle Achtung. Schön hierbei ist noch, dass das komplette Hip-Hop Genre durch den Kakao gezogen wird, dialogmäßig immer mal was auf Lager hat, was den Amateur-Film-Schauer "etwas" verdutzt" zurücklässt und der Film Gas gibt, wie die Sau.

Ich hab mich dabei ertappt, ständig auf die Uhr des DVD-Players zu schauen und zu hoffen: Oh, bitte Film. Dauer noch etwas länger.

"Bagman" ist für jede Party oder Abend für kurz mal vorzuführen, absolut geeignet.

Be my pimp

10/10

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