Ein durchschnittlicher Kurzfilm.
David Alcalde drehte diesen 20 Minuten – Film mit der Unterstützung von Nacho Cerda, der vor allem durch seine Todestrilogie Bekanntheitsgrad in Sachen Kurzfilm erhalten hat. Die Umsetzung hat mir deutlich schlechter gefallen als in den Filmen von Nacho Cerda. Das fängt schon bei der Story an:
Der Pharmazeut Dr. Curry wird weltweit gesucht. Das liegt daran, dass er einst im Labor (eine der wenigen Szenen, die mir gefallen haben – der Affe mit geöffnetem Kopf) ein Anti-Sucht-Mittel entwickelt hat, welches von einer Großzahl von Menschen konsumiert wird. Das Problem sind die Nebenwirkungen: Zwar verschwindet die Sucht, dafür verwandeln sich die dann von diesem Mittel abhängigen (wie ironisch) in absehbarer Zeit in blutrünstige Gestalten. Dr.Curry bemerkt das und will nach Rio durchbrennen...
Zu lückenhaft wird das Ganze dargestellt und ergibt manchmal einfach keinen Sinn. Das Ende ist sehr abrupt und verfehlt nach meinem Geschmack das Ziel, witzig zu sein. Vielmehr hinterlässt es den Zuschauer, der sich fragt: „Ok, und jetzt?“
Pep Tosar wurde auch für diesen Film ausgegraben und heimst einige Pluspunkte für den Film ein. Er verkörpert seine Rolle wie schon in „Aftermath“ und „Genesis“ absolut perfekt. Schade, dass er kaum über die Rollen in diesen Kurzfilmen hinauskam.
Im Gegensatz zu Cerdas Filmen wird hier auch gesprochen. Der verrückte Professor allerdings hält sich in dieser Hinsicht bedeckt. Das ein oder andere Wort produziert auch er, jedoch nur, wenn das unbedingt notwendig ist. Das lässt ihn zu einer geheimnisvollen, undurchschaubaren Figur werden, die leichtes Unbehagen auslöst. Letzteres tut ebenfalls die entstehende Atmosphäre. Sie ist stets düster und mit wenigen Menschen versehen, alles wirkt leer und lieblos. Ein Plus dafür.
Der spanische Humor ist eigentümlich, aber unterhaltsam. Beispielsweise die Szene, als der Polizist, statt sich um den intensiv gesuchten Dr.Curry zu kümmern, den armen Obdachlosen niederknüppelt. Lustig inszeniert ist zudem die Szene mit Curry’s Haushälterin. Dem steht wie erwähnt das enttäuschende Ende entgegen.
Fazit: Ein künstlerischer Film mit guter Atmosphäre und intensiven Bildern. Die Story und vor allem das Ende lassen aber ganz schön zu wünschen übrig. Eine tiefere Aussage habe ich in diesem Film vermisst. Die Geschichte und die dazu verwendeten Bilder passen nicht richtig zusammen. Die eine Seite lächerlich und lückenhaft, die andere Seite düster und künstlerisch. Stärken und Schwächen heben sich nach meinem Geschmack auf, dafür 5 Punkte. Euer
Don