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Sie morden, um zu überleben, denn ihre Nahrung ist Blut, menschliches Blut. Vampire brauchen es jeden Tag. Ihr größter Feind sind die Jäger und der Beste ist Jack Cutter. Ihm bleibt nicht viel Zeit. Während der nächsten Mondfinsternis wollen sich die letzten neun Vampire wieder vermehren. Nur Jack mit seinen Spezialwaffen kann sie daran hindern. Verliert er den Kampf, haben sie endgültig die Herrschaft über die Welt. Ein gnadenloser Wettlauf auf Leben und Tod wird die Entscheidung bringen.

Blood Hunter vollbringt das erstaunliche Kunststück eine preiswerte Blade Kopie zu sein, allerdings schon Jahre bevor dieser selbst erst erschien. Wow. Auch die neue Vampir Unterart find ich irgendwie putzig. Vergessen wir den alten Schlonz über Weihwasser, Daywalker, Kruzifixe oder Pflöcke, denn unsere Next-Gen hier kümmert sich darum überhaupt nicht. Einzige Tötungsmöglichkeit ist ein gesunder Genickbruch. Dafür mußte man wohl Abstriche bei der Fortpflanzung machen, denn einfaches Beißen reicht nicht mehr, nein, es muß während einer Sonnenfinsternis gebissen werden, die hier praktischerweise bevorsteht.
Klein Jacks Familie betreibt seit Generation den Sport des Vampirjagens. Allerdings werden die Eltern eines Tages durch feigen Verrat ermordet, nur der kleine Bub entkommt und schwört Rache und Blutwurst. Kennt man ja die Geschichte. Als Erwachsener geht er dann brav eine Todesliste aller verbliebenen Vampire durch und wird zum einsamen Night Hunter, so der Originaltitel, auch wenn der Film mehr bei Tag als bei Nacht spielt und die Rechte für den Titel „nächtlicher Jäger“ in einem Safe in Gotham City liegen müßten. Also das Übliche Rache für Eltern, Zeitlimit bis zur Finsternis, auzurottendes Kroppzeug nebst Oberboß (wobei die meisten von denen irritierenderweise eher aussehen wie Wall Street Azubis) und einen schamanisch sensitiven Rächer mit Langhaarmatte, also alles so wie in einem japanischen Prügel-Computerspiel.
Trotz der erzählerischen Sparflamme macht sich Blood Hunter aber gar nicht mal so schlecht, ohne natürlich das sich Wesley Snipes zur Ruhe setzen müßte. In hohem Tempo haut und schießt man sich alles an die Ohren, was da ist und vor allem wird die obligatorische Love Story, als Jack auf der Flucht eine Reporterin aufgabelt (ja, am Ende kriegen sie sich, gähn) erfreulich dezent und unaufdringlich gehalten. Nur warum man einem harten Zweikampf minutenlang irgendwelche spanische Gitarrenmusik unterlegen mußte blieb mir schleierhaft. Nett dafür, und den hab ich den ganzen Film vermißt obwohl es sich ja geradezu anbietet, das man kurz vor Schluß noch den alten Wrestling Move des Neckbreakers angebracht hat. Als B-Movie mit passabler Actionfrequenz paßt des schon.
6/10

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