Review

Höllische Krämpfe der Lachmuskeln verursachen momentan die Ärzte bei „Scrubs“, in Carl Schenkels Krankenhaus-Thriller jedoch verkrampfen sich eher die Eingeweide, ist „Exquisite Tenderness“ doch sicher mit einer der kühlsten und atmosphärisch dichtesten Filme um einen durchgeknallten Arzt, der nun nach Jahren Krankenhausaufenthalt auf Rache sinnt. Wurden doch seine kruden Experimente vom Kollegium geächtet, er verlor seine Konzession als Arzt und war seit einem Fenstersturz querschnittsgelähmt. Doch aufgrund seiner extremen Forschungen konnte er sich selber heilen, benötigt zur Regeneration des Körpers aber ein Sekret das er aus Hirnmasse filtern muss. Diese Idee macht es möglich das trotz hoher Blutverluste der Typ den Showdown immer wieder verlängert; nach einem gelungenen Anfang und ebenfalls passablen Mittelteil zieht sich das Ende somit leider etwas in die Länge, zäh dann der Storyfluss – wenn man denkt es sei nun Ende, nein es geht immer weiter ohne wirklich Überraschungen zu bieten. Die Grundidee ist dabei recht nett, leider ist die erste halbe Stunde so rasant und voll bepackt das sich der Film in dieser Hinsicht nicht mehr wirklich steigern kann, ja leider abfällt; das Malcolm McDowell einen so schnellen Filmtod stirbt auch sehr schade, ist die Identität des Killers relativ schnell klar und nimmt etwas von der bedrohlichen Atmosphäre, dem Unwissen wer aus der Ärztebelegschaft nun für die Morde zuständig ist. Diese fallen recht hart aus: überdimensionale Spritzen werden in Nasenlöcher und Köpfe gerammt, Adern zum platzen gebracht. In der kühlen, sterilen Atmosphäre des Krankenhauses - optisch werden die langen Gänge und vielen Verstecke gut eingefangen, viel bläuliche Beleuchtung schafft die besagte kalte Stimmung – kommt der Thriller schon Anfangs recht intensiv rüber. Dennoch: über gehobenes Mittelmaß kommt der Film nicht heraus da er sich einfach zu doll zieht und nicht die hohen Erwartungen zu Ende spinnt die er Anfangs macht. Daran können auch die sonst guten Darsteller nicht viel ändern, an der Story hapert es einfach…

Gute 6,5 ° C sind es aber auf dem Fieberthermometer, vielleicht klettert die Temperaturanzeige bei der nächsten Messung!

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