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Die totgeweihten grüßen dich

General Maximus (Russel Crowe) kämpft im Jahre 180 n. Chr. in Germanien gegen den letzten Widerstand, um das römische Reich zu vergrößern. Nach erledigter Arbeit will er nur noch nach Hause zu seiner Familie, doch Imperator Marcus Aurelius hat großes mit ihm vor - er soll sein Nachfolger werden und in Rom mit gerechter Hand regieren.

Dessen Sohn Commodus (Joaquin Phoenix) passt das gar nicht in den Kram, schließlich wartet er schon lange auf die Chance, die Geschäfte seines alten Herrn weiterzuführen. Da ihm sein Vater seiner Meinung nach die nötige Anerkennung verweigert ermordet er ihn kurzerhand und will Maximus die Schuld in die Schuhe schieben.

Der soll exekutiert werden, kann sich aber befreien und macht sich auf den Weg in die Heimat. Dort wurden seine Frau und sein Sohn getötet, er selbst wird gefangengenommen und an eine Gladiatorenschule verkauft. Sein neuer Job ist also die Belustigung des römischens Volks. Die persönliche Motivation lautet jedoch Rache an Commodus.


Regisseur Ridley Scott schaffte mit Gladiator das Kunststück, dem jahrzehnte lang brachliegenden Monumentalfilm neues Leben einzuhauchen und gleichzeitig den Stoff fit für das neue Jahrtausend zu machen.

Trotz 2 1/2 Stunden Laufzeit gibt es keine Längen, im Gegenteil dürfte der Film sogar noch ein wenig länger gehen. Russel Crowe beschehrte die Rolle des gebrochenen Generals den großen Durchbruch und einen völlig zu Recht gewonnenen Oscar als bester Hauptdarsteller.

Für einen Oscarfilm geht es auch erstaunlich derb zur Sache, gerade bei einigen Kämpfen in der Arena sind explizite Details zu erkennen. Ansonsten sind die Schnitte aber so gesetzt, dass der Zuschauer nicht allzu viel zu sehen bekommt, was einerseits schade ist, andererseits aber auch irgendwie verständlich. Gladiator ist ja auch mehr Drama denn Actionfilm.

Die Eröffnungssequenz im alten Germanien wird in oppulenten Bildern eingefangen und erinnert ein klein wenig an Braveheart. Das kalte Wetter macht deutlich, dass die Bedingungen für die Soldaten wohl alles andere als einfach waren.

Im weiteren Verlauf erleben wir, wie Maximus seinen zweifelhaften Ruhm als Gladiator erlangt und ihm die Menge allmählich zu Füßen liegt, bis dann Commodus persönlich in den Ring steigt. Hollywood untypisch gibt es kein Happy End, was ich persönlich sehr gut fand.

Hans Zimmers bombastischer Soundtrack untermalt gekonnt die Schlachten und ruhigeren Momente und trägt zur gelungenen Atmosphäre des Films bei.

Auf pathetische Liebeleien wird dankenswerter Weise verzichtet, nur kurze Szenen zwischen Maximus und Lucilla gibt es zu sehen, die aber mehr zur weiterführung der Hauptstory dienen.

Gladiator ist eine mehr als gelungene Wiederbelebung eines toten Genres, die völlig ohne unnützen Schmonzes auskommt und dennoch mit einer üppigen Laufzeit glänzt. Ein großer Film der 2000er Jahre, den man auf jeden Fall zumindest einmal gesehen haben sollte.

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