Review

Bin ich eigentlich der einzige Mensch auf der Welt, der diesen Film nicht mag (Wobei diese Umschreibung noch untertrieben ist)? Ich meine, was soll so toll an einem Film sein, der nur aus ein paar Gladiatorenkämpfen, Schmalz, schlechten Schauspielern und viel Langeweile besteht?
Der Anfang des Films ist auf jeden Fall gelungen. In den ersten Minuten des Schlachtengetümmels merkt man, warum der Film für seine Ausstattung (und nicht nur dafür) gerühmt wurde. Hier geht es zudem richtig zur Sache. Danach flacht der Film allerdings spürbar ab und der Zuschauer (damit bin ich gemeint, jeder andere wird hier offiziell ausgeklammert) langweilt sich nur noch. Die Hauptperson Maximus kehrt nach dem Verrat an seinem Herrscher zurück nach Hause. Dort fällt ihm in einer ziemlich langen Sequenz auf, dass seine Familie hingerichtet wurde. Hier wurde das erste Mal das Mittel der vollkommenen Überschleimung eingesetzt. Das einzige, was fehlt, ist das Russell Crowe sich hinsetzt und laut schreit: "WARUM?" Danach wird Mr. Crowe flugs ab in ein Sklavencamp verschleppt, und die ersten gut choreographierten Kämpfe werden dargeboten. Natürlich macht Russell Crowe alle Gladiatoren im Alleingang fertig ([Ja unser Herr aus Australien ist ja auch ein Super-Soldat]. Die Kämpfe langweilen allerdings mit der Zeit auch immer mehr. Sie kommen immer in gleichmässigen Abständen, wenn die krude Story mal wieder kurz vorm absaufen ist.) Dann kämpft Maximus nach vielen Auseinandersetzungen (gähn)irgendwann in Rom gegen seinen Widersacher und haut ihn um (juchhu), wobei er allerdings selbst auch das Zeitliche segnet (ooohhh). Warum der Kaiser sich persönlich einem Gladiatoren stellt, anstatt ihn einfach verschwinden zu lassen, verstehe ich auch nicht so recht ("Na weil die Zuschauer ihn lieben, du Idiot!" - "Ach so.").
So viel zur Story. Die Darsteller sind meines Erachtens unter aller Kanone, ausser Joaquin Phoenix, der wirklich diabolisch gut spielt. "Angeblich" soll Russell "ich lache nie" Crowe ja über eine tolle Ausstrahlung verfügen. Einfach grimmig gucken reicht doch auch, hat er sich wohl gesagt und es hat ja auch vorzüglich geklappt. Der andere Schauspieler Ralf Moeller (haha guter Witz) agiert glaubhaft in den Kampfszenen, im Rest nicht.
Die computeranimierten Kameraflüge über das Colloseum sollen wahrscheinlich bombastisch wirken, sehen aber einfach nur künstlich aus.
Im Vergleich zu anderen Filmen des Mittelalters bzw. des römischen Imperiums fallen Parallelen zu Braveheart auf, dieser ist allerdings viel ausgefeilter in den Kampfszenen und epischer in der Erzählweise. Er will ausserdem kein Actionfilm mit geschichtlichem Möchtegernhintergrund sein wie Gladiator.
Gladiator ist Mainstream aus Amerika, um den ein Riesen-Hype veranstaltet wurde und der daher auch ein Hit wurde. Um mehr Zuschauer zu erreichen, wurden die Kampfszenen sogar im Vorfeld geschnitten, was nicht sehr gut gelungen ist und den schalen Nachgeschmack dieses Films noch verstärkt.

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