Review

Ridley Scott meldet sich nach einiger Zeit wieder zurück und präsentiert uns sogleich ein Meilenstein des Sandalenfilmes.

Story:
Nach der Vernichtung der letzten römischen Feinde, der Germanen, soll der römische Tribun Maximus die Thronfolge des Imperators Aurelius antreten. Maximus, der eigentlich nichts von der Politik Roms hält, fällt es schwer eine Entscheidung dafür zu treffen. Doch der Imperator hat seine Wahl getroffen. Dessen Nachfolger soll nicht sein Sohn Commodos, sondern Maximus werden. Beleidigt und wutentbrannt ermordet Commodos seinen Vater noch an dem selben Tag, um alleine über Rom zu herrschen. Um Maximus aus dem Weg zu schaffen, schiebt er ihm den Mord unter und veranlasst, ihn und seine Familie zu töten.
In den Wäldern gelingt es Maximus jedoch, seine Bewacher umzubringen und zu fliehen. Voller Sorge reitet Maximus so schnell wie möglich nach Hause. Doch dort findet er nur seine tote Frau und seinen toten Sohn. Völlig geschwächt, bricht Maximus zusammen und wird von einigen Sklavenhändlern aufgelesen. Im nächsten Ort wird er an einen Ausbildungsort für Gladiatoren gebracht.
Jetzt hat Maximus nur noch ein Ziel: Rache.
Der Film erzählt die einfache, düstere und traurige Geschichte eines Mannes, der auf einen Schlag, von einem angesehenen, römischen Feldherr, zu einem Sklaven und später dann zu einem Gladiator wird und erst später zu seiner Rache kommt und Gerechtigkeit bekommt.
Die Story treibt den Film in verschiedenen Etappen voran; immer wieder mit Gegenschnitten zwischen dem Leben des Maximus und des des Commodos. Langweilig wirkt die Story zu keinem Zeitpunkt. Zwar gibt es schon einige lange Szenen, in denen viel geredet wird, dennoch sehe ich das nicht gerade als negativen Aspekt, denn bei diesen Szenen wird die Story voran getrieben und man kann dadurch immer wieder eine Verschnaufpause zwischen den Kämpfen der Gladiatoren einlegen.
Insgesamt habe ich dem Film aber doch etwas negatives auszusetzen. Einzig und allein hat mich der kleine Lucius (Sohn von Commodos' Schwester) gestört. Denn dieser wirkt die ganze Zeit etwas unbeholfen und ziemlich sorglos im Umgang mit den Geschehnissen.
Jedoch wird die Story mit den restlichen Schauspielern umgemein spannend umgesetzt.

Musik:
Hans Zimmer's Soundtrack ist mal wieder bombastisch. Mit traurigen, rasanten und dramatischen Musikeinlagen untermalt er wunderbar die Geschehnisse. Ob es nun bei den Gladiatorenkämpfen ist oder bei den Rückblenden mit Maximus' Familie, jeder einzelne Ton Hans Zimmer's ist perfekt. Dadurch gewinnt der Film enorm an Atmosphäre und man kann so richtig in die Welt von "Gladiator" eintauchen, aus der man nicht mehr so schnell erwacht.
Jede einzelne Melodie ist ein regelrechter Ohrwurm, die man selbst noch Tage nach dem Anschauen des Filmes vor sich hinsummt. Hier kann ich nur jedem den Soundtrack ans Herz legen. Denn da ist sicherlich für jeden etwas dabei.

Atmosphäre:
Hier ist die Atmosphäre einfach nur gewaltig. Selten hat man sich so in einen Film vertiefen können. Wenn Maximus mit seinen Soldaten zum Angriff übergeht, dann fiebert man richtig mit ihnen mit. Der Film zieht einen sofort in seinen Bann. Auch besonders vorbildlich sind die Aufnahmen von der Landschaft, die einen verzaubern und von den Kämpfen, die einen mitfiebern lassen. Besonders schön sind die Aufnahmen der Felder, wo Maximus mit seiner Hand die Gräser streift. Dies gibt das Gefühl einer vollkommen friedlichen Welt im Kontrast zu den Kampfszenen, die äußerst realistisch sind.
Wenn die Gladiatoren in das Riesenstadion einmarschieren, mit Tausenden von jubelnden Zuschauern auf den Tribünen, da bekommt man regelrecht den Eindruck, man wäre mittendrin. Das haben wir auch teils der überragenden Tricktechnik zu verdanken.

Action:
Natürlich darf in so einem Film auch die Action nicht fehlen und die ist hier auch unentbehrlich. Die Kämpfe sind allesamt sehr schön choreographiert und rasant geschnitten. Vor allem der Kampf gegen die Germanen am Anfang des Filmes. Die Gegner stehen sich zuerst gegenüber. Totale Stille, die Spannung steigt und plötzlich geht das große Gemetzel los.
Auch in der Arena kommen tolle Kämpfe zustande.
An dieser Stelle muss noch gesagt werden, dass es in diesem Film nicht gerade zimperlich zugeht. Dort werden Leute in zwei Hälften geteilt oder geköpft. Jedoch werden diese Szenen, durch die schnellen Schnitte nicht so arg verdeutlicht.
Einer der Höhepunkte des Filmes ist der Showdown zwischen Maximus und Commudus, der schon fast heldentypisch ausgeht.

Darsteller:
Bis auf den kleinen Lucius spielen alle Schauspieler ihre Rollen perfekt. Russel Crowe als Maximus hat in dem Film so eine starke Überzeugungskraft, dass man meinen kann, er hätte sein Leben nichts anderes gemacht. Seinen Oscar für die Rolle hat er zurecht bekommen.
Hier ist ihm die Rolle wie aus dem Leib geschnitten und ich hätte mir keinen besseren Darsteller für seinen Part vorstellen können.
Joaquin Phoenix als Kaiser hat in Gladiator eine seiner besten Rollen. Er wirkt richtig bösartig und sogar sadistisch.
Ralph Möller hat hier zwar nur eine Nebenrolle, passt aber perfekt zum Geschehen und in diesem Film beweist er, dass er wirklich schauspielern kann. Durch seine Übergröße und seine Kraft passt er hervorragend in das Bild eines Gladiators.
Oliver Reed als Sklavenhändler weiss einem im Verlauf des Filmes richtig zu gefallen. Anfangs empfindet man nur Hass für ihn, der seine Gladiatoren in den Tod ohne mit der Wimper zu zucken. Aber später bekommt man seine guten Seiten zu sehen, als er sich opfert, damit die Gladiatoren fliehen können.
Schade dass er während den Dreharbeiten gestorben ist. Wir hätten bestimmt noch viele gute Filme mit ihm gesehen.
Alle anderen Darsteller bringen ebenso eine Glanzleistung ans Tageslicht.

Fazit:
Gladiator bietet zweieinhalb Stunden lang perfekte Unterhaltung. Unterstützt von super Darstellern und packender Musik, die einen nicht mehr so schnell loslassen.
Mit diesem Meisterwerk knüpft Ridley Scott ohne Problem an seine Erfolge wie Alien oder Blade Runner an.

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