Eigentlich wollte ich hier erst über die Story gar nichts erzählen, doch die ist einfach so schön dusselig, dass man gar nicht drum rumkommt. In einem Keller einer Versuchsanstalt irgendwo in Amerika (wird bestimmt auch gesagt wo, ich hab's aber vergessen) schlägt ein Experiment fehl. Dabei entsteht ein schwarzes Loch (!!!). Um eine Gefahr für die Bevölkerung abzuwenden, wird der einst geschasste Physiker Erik wieder in den Dienst aufgenommen. Zusammen mit seiner ehemaligen Kollegin Shannon versucht er das „Problem" in den Griff zu bekommen. Und das ist wesentlich schwieriger als zunächst vermutet, denn aus dem schwarzen Loch ist zuvor eine unbekannte Lebensform gekrochen, die sich jetzt in Richtung Stadt aufmacht.
Huiiii, was eine tolle Idee. In einem Kellergewölbe ein schwarzes Loch zu erschaffen und dann noch in Kombination mit einer neuartigen Spezies, ist so ziemlich das bescheuertste, was ich seit langem gehört habe. Das Ding welches in etwa das Aussehen eines „Elektrizitäts-Predators" besitzt, ist zumindest einigermaßen passabel getrickst. Das hilft diesem kruden Machwerk allerdings in keinster Weise weiter.
Selbstverständlich werden hierbei wieder die üblichen Klischees bedient. Doofes Militär, Präsidenten, die total sinnlose Nukleareinsätze befehlen, weil ihnen sonst nix einfällt, und zu guter Letzt ein dem Alkohol verfallener Ehemann und brillantes Genie, welches gerade seine Scheidung hinter sich hat und jetzt die Welt rettet (*gähn*).
Regisseur Takacs, mit dem ich schon einmal per Rezension das zweifelhafte Vergnügen hatte, muss wohl bei seiner letzten filmischen Gurke noch einen monetären Überschuss gehabt haben und investierte diesen nun in „Black Hole", denn das Szenario incl. Erdbeben und Studiokulisse sehen in etwa genauso aus, wie bei seinem letzten Katastrophenheuler „Earthquake".
Und da ehemals hoffnungsvolle Jungdarsteller wie Judd Nelson oder Kristy Swanson heute jeden Penny benötigen, um zu überleben, konnte er sogar ein paar relativ bekannte Namen verpflichten. Letztere ist allerdings als Forscherin in etwa so glaubwürdig wie Angela Merkel als Mutter Theresa. Judd Nelson nimmt man die Rolle noch eher ab, allerdings beansprucht sie auch wahrlich kein großes schauspielerisches Talent.
Die Dialoge und teilweise auch Monologe sind fast durchgehend unfreiwillig komisch. Hier ein Textbeispiel:
„Wenn mir jetzt jemand einen Kaffee bringt, werde ich ihm ewig dankbar sein" (Der General, kurz bevor die Welt unterzugehen droht). Nun ja, ewig ist dann angesichts der Lage nicht allzu lange.
Noch dazu ist der Film wirklich keine Sekunde spannend, dafür aber durchweg hochgradig dämlich. Die tolle Idee, wie man ja jetzt diese neue Bedrohung wieder dahin schicken kann, wo sie herkam, setzt dem ganzen dann die Krone auf.
Da sich das Vieh ja von Strom ernährt, schaltet man halt innerhalb von einer Minute ohne Vorwarnung einer Weltmetropole den Strom ab, damit das Wesen der einzigen Energiequelle hinterher hecheln muss, die sich in einem Wagen der Armee befindet, der von dem Physiker gelenkt wird (!!). Der fährt das Ding direkt ins schwarze Loch (immerhin springt er vorher ab und geht nicht heldenmutig mit in den Tod) und schon sind beide wieder vereint und die Stadt gerettet.
Vielleicht sollte man wirklich mal versuchen, ein schwarzes Loch zu erschaffen, um dann den Regisseur und vor allem die beiden Drehbuchautoren hineinzulocken, damit sie ahnungslose Menschen wie mich nie wieder mit so einem Mist behelligen können.
Gnädige 2 Punkte, aber nur weil es dieses Jahr zwei Filme gab, die noch schlimmer waren.