So, dass ist er nun. Der 6. (eigentlich 5) Kinofilm von One Piece.
Ich war am Anfang etwas irritiert, da der Zeichenstil sich den anderen Teilen und vorallem, der der Serie sehr unterscheidet. Es wurde im "Digimon-Stil" gezeichnet. Die Hauptcharaktere sind auf jeden Fall wiederzuerkennen, sind aber in blasser wiedergelegt und in gerenderten Hintergründe eingelesen worden.
Boha, harter Brocken. Bin ich doch ein großer Fan der Filme und vorallem der Serie. Naja, die hier eingefügten 3D-Effekte und realistische Kulisse und rasante Kamerafahrten sehen ja nicht schlecht aus..können durchaus gefallen, aber verdammt, was hat man mit den Figuren gemacht?
Das war mein erster Eindruck. Aber geben wir doch mal dem Film eine Chance. Es ist nämlich gar nicht unüblich für japanische Firmen, das man sich in fortsetzenden Filmen etwas Spielraum für Experimente lässt. Die Serie bleibt unberührt, aber man kann die Reaktion des Publikums auf den Film auswerten.
Zur Story:
Die Strohhut-Crew um und mit Luffy haben seit langer Zeit keine Insel gesehen und nehmen Kurs auf eine kleine Insel, die von Baron Omatsuri regiert wird. Diese Insel gilt als Ferienparadies. Für den Schwerenöter Sanji jede Menge Frauen, riesige Hotelanlagen zum chillen für die hübsche Nami, Wälder für den Reindeerarzt on board Chopper... Also eigentlich 'ne klasse Gelegenheit mal nen verdienten Urlaub anzutreten.
Klar, wird nix draus. Luffy muss sich direkt einer "Prüfung" stellen, die freiwillig angeboten wird :-) (Ja, ne ist klar) Diese ist, will auch nix erzählen, ziemlich schusselig aber sau witzig.
Fang mal nen Goldfisch...mit einem unpassenden Netz ;-)
Nachdem der Baron der nun so ziemlich sickig ist, dass die Bande die Prüfung geschafft hat, lässt sich immer neue Prüfungen einfallen und die Strohut-Bande bewältigen, und Luffy ausser: Juhu, klingt interessant", erwiedert, wird langsam klar, welches Ziel der Baron damit beabsichtigt. Jede Prüfung ist auf die Crew abgestimmt und bringt Sie dazu sich abzukapseln und nach und nach verschwinden die Mitglieder von Luffy....Ein altes Fahndungsplakat des Barons lässt die Frage aufkommen, müsste der alte Sack nicht schon längst in einem Sarg verrotten? Und warum sind niergends Pflanzen auf der Insel, sondern nur auf seiner Schulter, ein ziemlich nervendes, deligierendes Gänseblümchen was Laute von sich gibt? Und vorallem... Warum sind Sie die einzigen Besucher dieses beliebten Ferienparadieses?
Zu bestaunen gibt es dann ein absolut zum todlachendes "Kochduell" auf einer riesigen Herdplatte von Sanji, Choppers Meeting mit einem feigen Piraten, Namis Flirt bei "Woet Chandon" im Überfluss und und und.
Klingt interessant, ist es auch.
Mich hat die Tiefe des Film verwundert. Es läuft natürlich in einem letzten Kampf von Luffy gegen den Baron hinaus, aber hier wurde viel Zeit in die Story investiert. Es sind sehr viele verstrickte Handlungen ineinander verknüpft. Er wurde richtig düster. Neid, Mißgunst, Verzweiflung, Wut, Hilflosigkeit wurden in tollen Bildern festgehalten. Die Aufarbeitung von Tod und Einsamkeit wird gekonnt in Szene gesetzt. Der Film beginnt One Piece-typisch lustig und sinnfrei locker, aber vertieft sich dann und wird in der letzten halben Stunde im wahrsten Sinne "todernst".
Ich fand Ihn ziemlich gut, einzig der neue Zeichenstil von dem ich kein Fan bin und auch nicht werde, hat mich abgehalten eine höhere Wertung abzugeben. Aber man merkt hier schon, dass die Geschichtenerzählung gereifter ist und das Publikum bei 16 aufwärts gesucht wird.
Soll mich nicht stören. Ich find es besser so.
8/10