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Big Al hat das Waffengeschäft in seinem Bezirk fest in der Hand und zudem eine hübsche Freundin, auf die es viele Männer abgesehen haben. Doch niemand würde sich je trauen, ihm seine Geliebte auszuspannen. Mit zunehmender Dauer wird Al jedoch, insbesondere wenn er mal wieder besoffen ist, immer gewalttätiger gegenüber Kat. Eines Tages schlägt er sie grün und blau, weil er ihr vorwirft, mit einem anderen geschlafen zu haben, obwohl das natürlich nicht der Wahrheit entspricht. Doch sie traut sich nicht ihn zu verlassen, also überlegen sich Ihre Freunde Vik und Riley zusammen mit einer Psychologin einen Weg, wie man Al am besten beseitigen könnte. Doch Kat hat mittlerweile selbst verstanden, dass es so nicht weitergehen kann und hat sich einen wirklich perfiden Plan ausgedacht.

Anfangs gerät Lennons Milieustudie ein bisschen zu geschwätzig, und es dauert schon eine ganze Zeit lang, bis man mit allen Personen etwas anfangen kann. Dazu blendet er immer diverse Darsteller ein, die in die Kamera sprechen, um den Zuschauer Al und seinen Charakter näher zu bringen. Ein Stilmittel, das zuerst nicht besonders, später aber recht gut funktioniert.

Auch wenn das hier ein Drama ist und kein Slasher, gerät „.45" ziemlich brutal, zumal man die Misshandlungen ziemlich explizit zeigt - dazu kommen noch etliche sehr freizügige Sexszenen, so dass ich glaube, dass die FSK 16 Freigabe berechtigt ist.

Schauspielerisch ist der Film auf einem durchaus passablen Niveau, insbesondere Angus Macfadyen spielt den durchgeknallten Gangster überzeugend. Auch die Nebenrollen sind u.a. mit Stephen Dorff gut besetzt. Frau Jovovich agiert immerhin am oberen Limit ihrer äußerst begrenzten schauspielerischen Mittel. Ihre Darstellung hätte ich mir mieser vorgestellt, wobei ich trotzdem nicht verstehen kann, wie man für dieses Drama ausgerechnet Miss Ex-Besson verpflichtete.

Eine Sache geht einem mit der Zeit aber schon etwas auf den Zeiger, nämlich, dass es bei nahezu allen Personen nur um eine Sache geht, und wenn ich für jeden Kraftausdruck wie „Wichser, Hure, Schlampe oder Schwanz", fünfzig Euro bekäme, müsste ich wohl nie mehr in meinen Leben arbeiten gehen. Natürlich passt das alles zu dem Milieu, in dem der Film angesiedelt ist - trotzdem nerven diese Ausdrücke irgendwann in ihrer Geballtheit.

Fazit: Durchaus ansehnliches Drama mit guten Darstellerleistungen und raffiniertem Ende. Kein Überflieger, aber für gute 6 Punkte reicht es.

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