"Soldier Boyz" könnte als typisches "B-Movie" durchgehen und würde mit dieser Bezeichnung gleich Fuß fassen. Dennoch sollte erwähnt sein, dass "Soldier Boyz" durchaus das Potenzial besitzt, höher angesehen zu werden. Es gibt eine, zwar unlogische, aber durchaus nachvollziehbare Rahmenhandlung. Sicherlich stimmt die Logik hier nicht immer, was aber dem Verständnis nicht immer einen Abbruch verschafft. Dem Geschehen ist gut zu folgen. Zudem gibt es reichlich Action, die im Gesamteindruck recht gut photographiert und temporeich inszeniert wurde. Eine fast übertriebene Härte, ist diesem Film obendrein auch nicht abzuschlagen. Viele blutige Treffer, Folterei etc. Man sollte diesem Film auch eine gewisse Atmosphäre anrechnen, die durch die Kulisse und durch die rasanten Bilderströme geprägt ist.
Doch was macht "Soldier Boyz" zum B-Movie? Zum einen sollten hier die, meist unterirdischen darstellerischen Leistungen in den Vordergrund gestellt werden. Hauptdarsteller Michael Dudikoff macht einen lustlosen Eindruck und die Rolle passt kaum zu ihm. Er wirkt "Möchtegern-Hart" und durch diese Darstellung wirkt er lächerlich. Und auch die restlichen "Gefangenen" vermitteln kaum die Psyche einer Horde Schwerverbrecher, sondern eher die, einer Horde im Wald spielender Kinder. Sicherlich wäre es auch von Vorteil gewesen, die Figuren in ihren charakterlichen Zügen noch deutlicher zu unterscheiden. Einzig allein als gute Wahl erweist sich Dudikoffs Gegner. Er vermittelt mit bösem Blick eine gelungene Darstellung. Schade nur, dass die Synchronisation so ziemlich bei jedem Darsteller fehl schlug. Die Stimmen passen überhaupt nicht.
Deutlich bemerkbar ist das typische B-Movie-Flair. Gekennzeichnet durch langweilige Musikuntermalung, auf die Dauer nervige Zeitlupeneinstellungen und die üblichen Kameraperspektiven, die hier aber noch recht gekonnt hervorstechen.
Fazit: Als Action-Fan sicherlich empfehlenswert im "Director`s Cut". Für alle anderen: Keine Pflicht, aber bereuen wird man es nicht. (6/10)