Eines darf man von "New Yorker Geschichten" ganz sicher nicht erwarten: Ein Meisterwerk, obwohl man das erwarten dürfte aufgrund dreier Namen die für höchste Qualität stehen: Martin Scorsese, Francis Ford Coppola, Woody Allen.
Am ansehnlichsten ist noch die erste Episode von Scorsese. Sie bleibt vor allem durch den häufigen Einsatz des Musikstückes "A Whiter Shade of Pale" von Procol Harum in Erinnerung und regt zum nachdenken an. Nick Nolte spielt die Rolle des Malers sehr glaubwürdig, man fühlt richtig mit ihm, außerdem hat Steve Buscemi in dieser Episode einen kurzen Gastauftritt.
Als großer Fan von Coppola war ich noch größer enttäuscht von seiner Geschichte. Der, der uns Jahrhundertfilme wie "Der Pate" und "Apocalypse Now" geschenkt hat, liefert mit der Episode "Leben ohne Zoe" etwas ab, das eher in das Nachmittagsprogramm des Kinderkanals gepasst hätte. Wahrscheinlich als Satire auf die reiche Oberschicht gedacht, dafür aber zu harmlos, fehlt der Geschichte jeglicher Biss und ich wäre beinahe eingeschlafen.
Die letzte Episode, von und mit Woody Allen, hätte von der Story her mehr hergegeben. Am Anfang ist es recht amüsant anzusehen, wie Allen von seiner Mutter regelrecht gepiesackt wird und dem Ganzen völlig hilflos gegenübersteht. Merkwürdigerweise driftet diese Episode dann ins Phantastische ab und das passt nicht zu diesem Film.
Alles in allem von den Kritikern ziemlich überschätzter Film, den man nicht wie oft angekündigt als "Liebeserklärung an New York" verstehen darf. Von der Stadt selber bekommt man nämlich so gut wie gar nichts zu sehen. Leute, die Big-Budget-Produktionen hassen, können sich den Film mal anschauen, für mich nur Durchschnitt.