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Christoph Schlingensiefs bester Film, eine einzige Tour durch die deutsche Befindlichkeit nach den Brandanschlägen im Osten. Es kommt alles drin vor, Terroristen, Asylanten, Geiselnahme von Gladbeck, Neonazis, Altnazis, Möbelspekulanten und Parteitage. Dazu kommt eine Verbeugung (?) vor Leni Riefenstahl. Die er als Regisseurin bewundert. Er selbst spielt den schwulen Neonazi Michael Kühnen, der auch real existiert(e?). Dazu kommt sein Standardteam mit dem Weltstar Udo Kier, Irm Herrman und einige andere bekannte Gesichter. Schlingensief erzählt nicht seine Message, er schreit sie dem Zuschauer ins Gesicht und das sehr brutal. Man bekommt die Botschaft um die Ohren gehauen, das gefällt nicht jedem, dazu kommt noch einiges an Kunstblut und Helmut Kohls Wahlplakat, das einiges an Kunstblut abbekommt. Ein toller Film mit einem Minimalbudget realisiert. Der geneigte Zuschauer wird einige Anspielungen an andere Filme entdecken, aber selber suchen. Den Film kann man mit etwas Mühe auf Videobörsen bekommen, bzw. auch über die Homepage von Christoph Schlingensief, die auch ansonsten einen Besuch wert ist. Aber noch einmal, dieser Film ist definitiv nichts für Leute, die auf Mainstream wie ID-4 stehen, es ist ein Kunstfilm, der sich bei der Avantgarde bedient, aber man sollte ihn mal gesehen haben.

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