"Dinosaurs - Die vergessene Welt" stellt eine mal etwas andere Interpretation des Stoffes um die Reise zum Plateau mit Dinosauriern dar. Zum Einzelnen:
Professor Challanger möchte eine Expedition zu einem unbekannten Plateau unternehmen, auf dem es angeblich noch Dinosaurier geben soll. Natürlich schenkt ihm keiner Glauben, selbst sein konserviertes Pterodactylus-Junges hält man für eine billige Fälschung. So kommt es, dass man, um ihn zu widerlegen, eine Expedition finanziert. Mit anbei ist auch der Jäger Roxton, der der Gruppe auf dem ohnehin schon ziemlich gefährlichen Gebiet ziemliche Probleme bereitet. Doch letztenendes scheinen sie verflucht zu sein, dort umzukommen...
Was haben wir hier schlussendlich vorliegen? Die Geschichte nach Sir Arthur Conan Doyle, die bereits auf dutzende verschiedene Weisen verfilmt wurde und selbst eine dreistaffelige Serie mit sich zog. In dieser Variante haben wir einige besondere Aspekte, die jetzt im Folgenden genannt werden:
Wer den Film sieht, wird erst einmal nicht schlecht staunen - für die Freigabe ab 12 wirklich der Hammer. Da hätten wir abgetrennte Gliedmaßen (ein abgerissenes Bein, das an einem Ballon dahinschwebt...) und noch eine andere recht explizite Aufnahmen. Jedoch zum Manko: im Regelfall wirklich ordentlich umgesetzt (beispielsweise hier die Leichenansichten), jedoch im Zusammenhang mit den Dinosauriern unglaublich schlecht getrickst. Wobei wir zum nächsten Punkt kommen.
Die Animationen bzw. Effekte (und zwar nicht nur der Dinosaurier) fallen unglaublich schlecht aus. Man mag es kaum glauben, denn selbst Jurassic Park hat das 5 Jahre davor mindestens ein dutzend Mal besser hinbekommen. Wenn die steifen, ungelenkigen und absolut unrealistischen Riesenechsen auftreten und dann ihr Opfer angreifen, kann es auch mal sein, dass der rote Lebenssaft in Form von schlechter Computeranimation (tatsächlich meiner Meinung nach auf dem graphischen Niveau der virtuellen Spiele damals) herunter... -tropft, -glibbert, wie auch immer. Kommen mal keine Animationen zum Einsatz, sind es im Regelfall dann einfach nur billige Puppen. Deutlicher Abzug also an dieser Stelle.
Überhaupt kommt der Film unglaublich billig rüber. Da hat man an einer Stelle eine Ballon-Schwebeszene und erkennt ganz eindeutig die Umrisse um das fliegende Objekt, das dort ins Bild eingefügt wurde. Selbst die Kulissen sehen absolut unrealistisch, schlecht und künstlich aus - dermaßen grünlich, pappig, ja fast schon so konzipiert, dazu einladend, eine 3D-Brille aufzusetzen. Auch in der Hinsicht schafft es der Film nicht einmal ansatzweise, dem Fortschritt der damaligen Zeit gerecht zu werden. Auch die Explosionen sind... Einfach schlecht. Mehr braucht man nicht zu sagen.
Nun aber mal wieder neben der miserablen Darstellung zu ein paar recht angenehmen Effekten: die Schauspieler fallen insgesamt recht sauber aus. Einige Personen erkennt man sicherlich auch aus der gleichnamigen Tv-Serie wieder, sodass hier keine große Umgewöhnung notwendig ist (was natürlich immer wieder sehr angenehm ist). Die Personen der Geschichte sind auch alle vorhanden. Jedoch, und das ist wirklich sehr gut, schlägt der Film eine gänzlich andere Richtung ein. Hier wird gestorben, gnadenlos. Und genau dieser Aspekt hält den Film auch bei Laune, sodass man sich schon, ehe man sich versieht, beim Ende wiederfindet.
Die Dialoge sind soweit auch recht akzeptabel. Das, was im Film dargestellt wird, ist zwar manchmal ein wenig albern (an dieser Stelle als Vorzeigeszene die Übersetzung von Wandmalereien, die einfach nur komisch ist... Wuuh! ), überwiegt aber zum Glück nicht in der Hinsicht, dass der Film eine komplett nicht ernstzunehmende Lachparade wird. Zum Score braucht man nicht viel zu sagen; Stellenweise ein wenig nervig, wenn man zur schlechten Kulisse oder den billigen Effekten so schrecklich dramatisch Hintergrundmusik hat, insgesamt aber nun mal das typische Abenteuerfilmgeräusch für's Ohr.
Was verbleibt also zu sagen? Positiv anzumerken ist die Erfrischung durch die Gnadenlosigkeit des Films, die eine gewisse Spannung erzeugt und bei Laune hält. Dann natürlich auch die paar Splatterszenen, die ja stellenweise vielleicht ein bisschen billig, insgesamt aber doch passabel umgesetzt wurden. Nicht so toll ist das unechte und billige Look des Films, der auch die meisten Punkte des Films einbüßen lässt.
Somit verbleiben für diese recht interessante Umsetzung der Story 5/10 Gnadenpunkte. Muss man nicht gesehen haben, wer sich jedoch für die Verfilmungen interessiert, kann durchaus mal einen Blick darauf riskieren. Das Ende ist im übrigen auch recht putzig - im positiven Sinne.
5/10