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Die Wissenschaftlerin Susan McAlester forscht in dem maritimen Labor-Komplex „Aquatica“ nach einem Medikament, mit dem man degenerative Erkrankungen des menschlichen Gehirns wie Alzheimer und ähnliches heilen könnte. Die Grund-Substanz für das Mittel gewinnt sie aus den vergrößerten Gehirnen von genetisch manipulierten Haien, die in speziell gesicherten Becken der Anlage gehalten werden. Projekt-Finanzier Russell Franklin sieht jedoch nach einem Zwischenfall, bei dem einer der Haie entkommen konnte und beinahe eine Bootsladung Teenager verspachtelt hatte, seine Felle davonschwimmen und befürchtet, aufgrund der zu erwartenden schlechten Presse einen erheblichen Aktien-Einbruch. Um ihr Lebenswerk zu retten, überredet Dr. McAlester Franklin dazu, ein Wochenende auf der Station zu verbringen und einem ersten, Erfolg versprechenden Test persönlich beizuwohnen. Dummerweise sind die Haie durch das Gen-Gepansche jedoch nicht nur riesengroß, sondern auch verdammt clever geworden und so schaffen es die Raubfische dann auch tatsächlich, während eines Taifuns die verschiedenen Ebenen der „Aquatica“ zu fluten und in das Innere des Komplexes einzudringen. McAlester, Franklin und der Rest der Mannschaft versuchen nun ihr Menschenmöglichstes, um aus dem langsam sinkenden Stützpunkt an die rettende Wasseroberfläche zu gelangen. Kein leichtes Unterfangen, denn die Haie sind ihnen immer dicht auf den Fersen… Bei "Deep Blue Sea" handelt es sich nicht wirklich um ein zeitgemäß in Sachen Tricks und Spektakel aufgemotztes "Der Weiße Hai"-Pendant... wenn man ihn schon unbedingt mit einem Spielberg-Streifen vergleichen will, dann böte sich "Jurassic Park" dazu für meine Begriffe immer noch eher an. Renny Harlins Inszenierung ist jedenfalls nicht darauf hin ausgelegt, irgendwelche Urängste zu schüren, sondern zielt nach der Manier seichten Popcorn-Kinos voll und ganz auf ein Mainstream-Publikum ab, für das der Streifen auf der oberflächlichen Krawall- und Krachbumm-Action-Ebene dann allerdings auch heute noch ganz prima funktionieren dürfte. "Deep Blue Sea" ist auf jeden Fall sehr unterhaltsam, hat gut aussehende Hai-Animatronics (die spät-90er-CGI sind wie üblich leider ein wenig murkelig geraten), einen wirklich mitreißenden Score von Trevor Rabin und eine der besten und überraschendsten Schock-Szenen der gesamten Dekade. Mittlerweile fällt einem allerdings doch auf, dass die Chose in einigen Details genauso hingeschlampt ist, wie ein dusseliges Syfy-Fernsehfilmchen... die Fische wechseln wirklich fast permanent nach den Bedürfnissen der jeweiligen Szene die Größe und nur weil so ein Hai jetzt auf einmal mega-schlau ist, heißt das nicht, dass er deswegen auch rückwärts schwimmen oder wissen kann, was eine Kamera ist. Aber was solche Filmfehler angeht, war "Jurassic Park" ja auch nicht 100%ig wasserdicht (die Klippe hinterm Zaun im T-Rex-Gehege, anyone?).

7/10

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