Action Regisseur Renny Harlin (Stirb Langsam 2, Cliffhanger) lässt intelligente Riesenhaie auf den Zuschauer los. Das Monsterkino hat seine Hochkonjunktur hinter sich, zum Beispiel mit Spielberg´s " Der Weisse Hai ", an dem sich " Deep Blue Sea " nur ganz leicht orientiert. Wir bewegen uns hier weniger im Horror, sondern eher im Actionbereich. Die Produzenten Akiva Goldsman, Alan Richie und Tony Ludwig investierten knapp 60 Millionen Dollar in diesen bissigen Horroractioner. Für Harlin bedeutete dies auch einen Aufschwung, denn 1995 ging er mit " Die Piratenbraut " gnadenlos baden. Auch der vorherige Actionknaller " Tödliche Weihnachten " blieb geldmäßig weit hinter seinem Wunschdenken zurück.
Die Forscherin Susan McCallister (Saffron Burrows) hat mit ihrem Team Alzheimer den Kampf angesagt. Mitten im Atlantik wurde dafür eine Forschungsstation namens Aquatica errichtet. Durch genmanipulierte Hai erhofft man sich ein Serum für diese Krankheit zu finden. Aber die Hai werden nicht nur größer, sondern auch intelligenter und bissiger. Bei einem starken Sturm kommt es durch einen Rettungshubschrauber zu einer gewaltigen Explosion und die Tierchen können entkommen. Die ganze Insel droht zu sinden und für die Eingeschlossenen (Samuel L. Jackson, Thomas Jane, Michael Rapaport, LL Cool J) beginnt ein mörderischer Kampf ums Überleben, denn die Haie haben jetzt gewaltigen Hunger.
Es beginnt wie das 08/15 Monsterkino, meint man als Zuschauer, wenn man den Film noch nicht gesehen hat. Da wird gleich ein Boot mit ein paar Urlaubern von einem Riesenhai angegriffen, der kurzfristig ausgebüchst, aber von Haijäger Carter Blake vor dem Menschenhappen noch rechtzeitig an die Leine gelegt wird. Für einen Film dieser Art, wartet " Deep Blue Sea " mit einer ordentlichen Story auf. Hier wird das Mittel gegen Alzheimer im Hirn des Hais produziert. Bei Haien normaler Größe funktioniert das jedoch nicht, also spielt man mal wieder Gott und vergrößert die Haie durch Genmanipulation. Der Nebeneffekt ist, dass die Viecher nicht nur wachsen, sondern auch klüger und blutrünstiger werden.
Es dauert allerdings ein kleines Weilchen, bis die Non Stop Action einsetzt. Vorher werden im Schnelldurchlauf die Charaktere präsentiert, natürlich ohne Tiefgang, denn die meisten enden nur als Haifutter. Positiv zu erwähnen sei, dass man komplett Abstand zu irgendeiner Lovestory hält. Eigentlich schnörkellos kommt es, wie es kommen muss. Das Experiment glückt, doch der Hai wacht aus der Narkose auf und gönnt sich gleich mal den Arm eines Wissenschaftlers als Zwischenhappen. Draußen tobt schon ein bestialischer Sturm und durch den Rettungshubschrauber kommt es dann zu einer gigantischen, bildschirmfüllenden Explosion, bei der man wirklich keine Kosten und Mühen gescheut hat und CGI noch ein Fremdwort ist.
Die Überlebenden sind unten in der Insel eingeschlossen und werden nun nicht nur von den Haien, sondern auch vom eindringenden Wasser ständig attackiert. Man flieht von Gang zu Gang, von Raum zu Raum und wenn man es am wenigsten erwartet, schlagen die Haie zu und holen sich blutig ihre Opfer. Harlin kitzelt hier obendrauf noch viel Spannung aus der Non Stop Hatz heraus. Negativ fallen hier hier nur ein paar CGI Effekte auf. Wirklich mies sieht dabei die anfängliche Fütterung aus und der Mord an Scroggs (Michael Rapaport), während man bei den Haianimationen nicht klagen kann. Aber solche Kleinigkeiten übertüncht Harlin mit seiner hochspannenden Action.
Zudem sind noch lauter bekannte Personen mit an Bord. Der kernige Thomas Jane (The Punisher) ist in seiner ersten Hauptrolle als Haijäger Carter Blake zu sehen. Samuel L. Jackson als Sponsor Franklin agiert gewohnt sympatisch und überzeugend. Michael Rapaport und auch die unbekanntere Saffron Burrows machen ihre Sache überzeugend. In einer Nebenrolle ist noch Stellan Skarsgard als Wissenschaftler Jim Whitlock zu sehen.
Dazu möchte ich noch Trevor Rabin´s tollen und gleichzeitig sehr unheimlichen Score sehr positiv erwähnen.
Ein Höhepunkt in der Geschichte des Haifilms. Spannend, blutig und actionreich, nur ein paar CGI Effekte stören.