"Deep Blue Sea" ist ein grundsolider Action-Schocker mit Biss (und ja, der musste sein...).
Zum Inhalt:
Einige Wissenschaftler führen auf einer ehemaligen Marinebasis ein Experiment mit Haien durch, indem sie deren Gehirn vergrößern und somit die Chance auf ein Alzheimermedikament erhalten. Der Geldgeber des Projekts will sich allerdings persönlich davon überzeugen, da die gezüchteten Haie nach einem Angriff auf ein Boot anscheinend einen öffentlichen Risikofaktor darstellen, und besucht die Insel.
Die Sache geht allerdings schief, sodass sich die Crew plötzlich der nun intelligenten, "ältesten Tötungsmaschine Gottes" gegenübersehen. Zu allem Übel steuert auch noch ein Sturm auf die Basis zu...
Werden sich unsere Helden retten können?
Zugegeben, die Handlung riecht schon nach einem argen Durchschnittsstreifen, aber nichtsdestotrotz bietet sich mit "Deep Blue Sea" ein spannender Film, der bis zum Schluss sein hohes Niveau hält. Zwar schleichen sich hier und da manche Klischees ein und auch nicht alle Witze des Kochs wissen zu zünden, aber letztendlich überzeugen doch die zahlreichen Actionszenen und die spannende Handlung.
Schön wird außerdem der Ort des Geschehens dargestellt.
In zwei parallelen Strängen (sauber geschnitten!) begleitet man abwechselnd den Koch und den Rest als Gruppe, wie sie sich durch die einzelnen Plattformen der Station verzweifelt einen Weg nach draußen bahnen wollen. Sowohl die Psycho-Musik im Hintergrund, welche leider nicht oft zu hören ist, als auch eine gute Kameraführung vermitteln einen durchweg mitreißenden Eindruck.
Was mir zudem sehr gefallen hat, ist der Versuch, interessantere Personen als 08/15-Typen zu kreieren.
Gut, da ist der äußerst selbstironische und zutiefst gläubige Schwarze (obwohl sich LL Cool J nicht unbedingt schlecht verkauft), und nein, der Helfeshelfer vom Dienst Michael Rapaport besitzt absolut keine Charaktertiefe...
Aber die drei Hauptpersonen Thomas Jane, Samuel L. Jackson und Saffron Burrows liefern sich interessante Wortgefechte und spielen ihre Rollen mitsamt den jeweiligen Geheimnissen ziemlich gut.
Immer mal wieder wird der Zuschauer mit einer (manchmal eher weniger) überraschenden Wendung konfrontiert und auch diverse Haiattacken lassen nie besonders lange auf sich warten, sodass man am Ende des Films wohlwollend auf diesen zurückblicken kann. Nur Detailversessene werden in einigen Logikfehlern ein gefundenes Fressen finden, aber ich denke, darüber kann man bei solch einem Actionstreifen hinwegsehen. In der Sparte gibts weitaus himmelsschreiendere Exemplare...
Zu guter Letzt die Animationen, mit welchen ich mich eigentlich nicht anfreunden konnte, die aber noch im akzeptablen Bereich liegen.
Fazit: Ein Actionfilm der gehobenen Klasse! Mit vielen spannenden und einfallsreichen Szenen kann "Deep Blue Sea" die ansonsten standardmäßige Story übertünchen...
8 P