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VORSICHT: Hier könnten Spoiler schwimmen...

Was haben wir nicht alles durchs Wasser gleiten sehen in all den Jahren! Haie, Piranhas, Oktopusse, Orcas, Riesenwürmer... jedes erdenkliche maritime Gezücht wollte der Menschheit an den Kragen. Da mutet es doch schon wie ein Wunder an, dass nicht nur ein weiterer Film zum Thema "Schwimmt um euer Leben" in Angriff genommen wird, sondern dass dieser diesem Thema auch neue Facetten abgewinnen kann.

Renny Harlin kennt seine Klassiker, soviel steht fest. Genüßlich zitiert er in der Eingangsszene Spielbergs Meilenstein, nur um dann mit einer gänzlich anderen Geschichte daherzukommen. Wo bisherige Tierschocker immer auf Suspense setzten, wird bei Harlin das große Actionfass aufgemacht: Keine unschuldigen Badegäste, Fischer oder ähnliches sind hier die Opfer animalischer Jagdlust, sondern Wissenschaftler, die sich ihre Monster selbst in einem High-Tech-Labor durch Genversuche herangezüchtet haben. Dass sowas selten gut endet, ist in der Filmgeschichte zur Genüge belegt worden, ich sag mal, mit Dinos zum Beispiel.

Dieser Jurassic-Park-Ansatz tut dem Film gut, denn mit herumgleitenden Rückenflossen und "Dum-dum-dum"-Score kann man heute wohl keinen mehr überraschen. Stattdessen legt der Film ein mörderisches (!) Tempo vor, es knallt und flutet und sinkt an allen Ecken, und wenn Haie nicht gefährlich genug sind, fällt auch schon mal ein Hubschrauber vom Himmel. Da will man gar nicht groß drüber nachdenken, es soll Spaß machen und das tut es auch. Witz, Action und Tempo zuhauf. Nur von Vorteil, wenn die Darsteller dabei halbwegs glaubwürdig rüberkommen, und auch in diesem Punkt gibt sich DEEP BLUE SEA keine Blöße.

Samuel L. Jackson als der Star des Ensembles hat zwar nicht gerade übermäßig viel zu tun, aber sein Part ist wirkungsvoll, bedenkt man, worum es bei ihm geht...
Thomas Jane ist wirklich mal eine Entdeckung: Wirkt er am Anfang noch wie der Klischee-Hai-Killer mit dem "Ich-kenne-diese-Viecher-Blick", so darf er während des Films immer mehr zum Sympathieträger mutieren. Gleiches gilt für LL Cool J, dessen Rolle als sprücheklopfender Priester-Koch nicht halb so dämlich ist, wie sich das hier liest. Dazu noch Saffron Burrows, die hier das klassische Girl/Monster-Schema mit dem noch klassischeren Creator/Creature-Schema unterwandern darf, und der wie immer glaubwürdige Stellan Skarsgard - mehr Schauspielerei, als man in vergleichbaren Filmen vorgesetzt bekommt.

Abgerundet durch Soundeffekte im oberen Dezibelbereich, fantastische Animatronikhaie, solide Computereffekte und stellenweise wunderschöne Bilder ist das wirklich mal ein Popcornfilm, wie man ihn sich häufiger wünscht. Und wer sich bei so etwas über die dünne Handlung aufregt, den soll doch der Hai holen!

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