Abt. K(C)ultfilme die keine sind
Das weitgehend unbekannte Werk des weitgehend unbekannten Regisseurs Joe Knee behandelt eine verzwirbelte Geschichte um ein altes, magisches Amulett aus Fernost. Der Auftakt um die Vorgeschichte dieses Artefakts dient jedoch nur zur Einleitung eines weiteren Teenieslashers mit Mysteryeinschlag um eine Gruppe Studenten die eben jene Historie des Amuletts in einer Studie untersuchen wollen.
Leider ist die wild zusammenkonstruierte Story auch gleichzeitig der wohl größte Minuspunkt des Films. Es ist zwar löblich das sich ein Regisseur eines anderen Themas als den 1000. Backwoodkiller mit Maske Abklatsch bedient, jedoch sollte man beim Scriptwriting schon darauf achten das die Geschichte um die überdimensionierte Halskette nicht mehr Logiklöcher als ein schweizer Bergkäse haben sollte. Selbst die Darsteller schienen gemerkt zu haben in was für einen Schwurbel sie da mitspielen, Schauspielkunst sucht man hier vergebens und selbst einigermaßen routinierte Mimen wie Rachel Miner und Taryn Manning kann man hier getrost unter Ausfälle verbuchen. Gorefreunde können auch abschalten, es gibt nur wenige Kills und die sind noch dazu recht unspektakulär, viel mehr als dauerndes Augenausstechen fiel dem Drehbuch hierzu nicht ein.
Cult ist einer jenen unterbudgetierten modernen möchgerncleveren Horrorfilmchen, die gern neu und hip wären, stattdessen aber nur Bekanntes wiederkäuen und mit einer wirren Hintergrundgeschichte versehen. Was bleibt ist ein unterdurchschnittlicher Slasher der zu Recht in der Masse der Genrebeiträge Schiffbruch erleidet. Selbst die wenigen positiven Aspekte wie die solide Kameraführung, der akzeptable Score und die erträgliche Synchro werden schnell mühelos durch die hohlbirnigen Dialoge egalisiert. Am Ende ist man froh wenn man es hinter sich hat.
2/10