Der Grinch ist eine Kreatur mit einem grünen Fell, die weit außerhalb der Stadt in einer Berghöhle lebt. Aufgrund von schlechten Kindheits-Erfahrungen hasst der Grinch Weihnachen, dass von den anderen Stadtbewohnern dennoch gefeiert wird. Die kleine Cindy Lou Who setzt sich aber für den Grich ein und hilft diesem gleichzeitig seine Kinheits-Erfahrungen aufzuarbeiten.
Die Story ist für einen Weihnachtsfilm relativ durchschnittlich, da es mal wieder darauf hinaus läuft, dass alle glücklich sind und den "wahren Sinn" von Weihnachten verstehen. Der Weg dorthin ist aber wenigstens fantasievoll und originell. Wendungen gibt es nicht viele, außer natürlich am Ende, als auch der Grinch Weihnachten feiert und ihm die Stadt-Bewohner vergeben.
Der Anfang ist noch ordentlich gelungen, er läuft nicht zu langsam an und lässt den Zuschauer schnell am Geschehen teilhaben. Der Mittelteil zieht sich in die Länge, da der Grinch in enorm langsamen Schritten seiner "guten Seite" näher kommt. Das Ende ist natürlich bereits vorhersehbar, da es ja gewissermaßen ein Verbrechen wäre, einen FSK-ab-6-Familien-Weihnachtsfilm schlecht enden zu lassen.
Die Kulisse und die Figuren im Film sehen alle sehr schrill aus, da Regisseur Howard versuchte ihn stilistisch wie einen Zeichentrick-Film wirken zu lassen. Die Folge ist ein gift-grüner Grinch und Menschen mit eigenartigen Kleidern und noch seltsameren Frisuren. Dies wäre aber noch einigermaßen erträglich, wenn Howard nicht noch gemeint hätte, die Gesichter der Darsteller mit seltsamen Nasen und Ohren, die man eher aus dem Tierreich, zu versehen. Diese sind zwar nicht schlecht gemacht, sind Oscar-prämiert, und wirken anfangs kreativ, sind mit der Zeit aber sehr anstrengend und nervig. Die Kulisse ist ebenfalls sehr einfallsreich, stört jedoch nicht weiter. Die Hintergrundmusik ist in Ordnung und passt sich den Stimmungslagen des Zuschauers gut an. Nervig ist auch, dass der Erzähler und manche Figuren in Reimen sprechen, was den Film stellenweise noch weiter ausbremst.
Tiefe hat der Film nur vereinzelt. Der Grinch wurde in seiner Kindheit mit seinem Aussehen gehänselt und hasst deshalb die Dorfbewohner und Weihnachten. Nur ein einziges Mädchen sucht Nähe zu ihm. Dieses Bild des Außenseiters lässt sich gut auf die heutige Gesellschaft übertragen und hat vermutlich auch eine gewisse erzieherische Wirkung auf kleine Zuschauer, zumal ja im Film durch Akzeptanz alles wieder in Ordnung kommt.
Leider werden diese Handlung und diese Botschaft mit viel Kitsch und Melancholie umgesetzt. Darauf hätte Howard besser verzichtet, da der Grinch so zu einem durchschnittlichen Weihnachtsfilm wird, weil er sich von anderen kaum unterscheidet.
Hinzu kommt noch, dass der Film bei weitem nicht so lustig ist, wie der Trailer es einem verspricht. Lacher gibt es kaum, höchstens, wenn der Grinch die Dorfbewohner ärgert.
Jim Carrey spielt (laut Vor- und Abspann), den Grinch, ist jedoch nicht zu erkennen. Dennoch ist es durch die hervorragende Maske gelungen, dass man jede Mimik sieht und dass, was man sieht ist gut. Die anderen Darsteller spielen gut. Ich hätte mir nach "Apollo 13" und "Kopfgeld" mehr von Ron Howard erhofft.
Zusammenfassend ist "der Grinch" ein durchschnittlichen Weihnachtsfilm, der zu kitschig geworden ist, eine sehr anstrengende Optik hat, aber wenigstens durch ein paar orginelle Ideen beeindrucken kann.