Frauen wussten es ja schon immer, in „Männerzirkus“ wird es offiziell: Kein Mann kann monogam leben, sondern ist stets auf der Suche nach der nächsten Affäre!
Und weil das natürlich ebenso Schwachsinn ist wie die „Kuh-Theorie“, mit der das männliche Jagdverhalten begründet wird, kann man den Film schon vorweg in die Klischeekiste maskuliner Verhaltensweisen werfen, die Frauen ab und zu mal geöffnet sehen wollen.
So bekommt man(n) hier auch ordentlich sein Fett weg und ist entweder ein unsensibler, gefühlloser Aufreißer oder ein Herzensbrecher, der gute Eigenschaften nur vortäuscht. Natürlich hilft dann immer nur die beste Freundin, bei der sich Frau ausheulen kann und die dann mit guten Tipps wie „Männer sind doch alle scheiße!“ den Tag rettet.
Schön und gut, wenn das augenzwinkernd inszeniert wird, doch „Männerzirkus“ nimmt seine saublöde „Kuh-Theorie“ dermaßen ernst, dass man als Mann am liebsten den Fernseher zertrümmern würde. Bedenkt man, dass Hauptdarstellerin Ashley Judd dann doch dauernd auf Stechersuche geht, ist das alles noch unverständlicher.
Obwohl die Darsteller ganz gut aufgelegt sind und vor allem Hugh Jackman als testosterongesteuerter Macho Spaß macht, beweist das Drehbuch keinerlei Gespür für das richtige Timing. Satire, Romanze, Komödie und ein Schuss Drama (mein Gott, da muss kurz vor Schluss noch ein Kind verloren gehen, damit Ashley Judd noch ein bisschen menscheln kann) soll es sein, herausgekommen ist ein recht unbeholfener Mix, dessen Happy End so vermurkst hinkonstruiert wurde, dass es fast weh tut.
Etwas mehr Kratzen an der Oberfläche hätte „Männerzirkus“ sicher gut getan, obwohl das Teil natürlich bloß zur reinen Unterhaltung da ist. Für einen kurzweiligen Sonntagabend reicht’s dann sogar noch, aber ernsthaft gut findet man das wohl nur, wenn man „Sex and the City“ für das Nonplusultra in Sachen Realsatire hält.