Eine fiktive Schlacht während des Unabhängigkeitskrieges in Nordamerika, Mann gegen Mann stehen sich Nord- und Südstaatler gegenüber, bis Kommandant Stevens, eben noch große Reden schwingend, durch Kopfschuss und mit einem lapidaren "Oh fuck" auf den Lippen ausfällt. Da kann auch die attraktive Krankenschwester (Nikki Taylor Melton) nichts mehr mit ihren bei den Soldaten beliebten Rundungen retten, einzig Soldat Brian hat die Wende in seiner Kiste und aus der kommt mächtig viel Rauch. C-Waffen sind nicht cool, hieß es, doch egal, Hauptsache, anarchistisch die eigene Haut retten, auch wenn die Toten im Nachhinein zu Untoten mutieren. Das Szenario ist liebevoll genreübergreifend inszeniert, soviel ist gewiss, Regisseurin Devi Snively, die vorher schon mit dem 60s Rip Of "Teenage Bikini Vampire" überraschte, verbindet klassischen Westernstoff mit einer Zombiepersiflage zu einem höchst amüsanten Trashmix in der Nähe von "Cannibal - The Musical", nur ohne Singsang, doch mit einigem Comicappeal. Technisch rangiert dieser klasse Kurzfilm auf oberem Independentniveau, Schauspieler, Kamera und Schnitt sind für Low Budget exzellent. Wer schwarzen Humor, gemixt mit haufenweisen Gags und handgemachten Splatteransichten mag, sollte sich dieses Stück Film nicht entgehen lassen, schräge Verwicklungen zwischen gar nicht so tapferen Soldaten und ihren zombifizierten Kollegen sowie eine rührende Lovestory lassen den Krieg in den Hintergrund und den kruden Humor in allen Farben des Kunstblutes in den Vordergrund rücken. Ein kopfgroßes Loch im Torso oder ein auslaufendes Gehirn erinnern an Peter Jacksons "Bad Taste", während der zombifizierte und damit nicht minder durchgeknallte Kommandant mit "Ich liebe den Geruch von Gehirn am Morgen" den Klassiker "Apocalypse Now" verzerrt. Selbst das kleine Trommlermädchen sorgt, erst einmal ins Jenseits befördert, für einen gelungenen Splatterspaß, dem man sich nur schwer entziehen kann. Diese selbstbewusste Persiflage auf das Untotengenre erwies sich als wahrer Festivalabräumer und wurde zu Recht mit einigen Preisen bedacht, in etwa wie "Ravenous" als kurze Splatterkomödie. Eine Parodie auf Zombies und Western, die einfach rockt, "kick-ass zombie action", um die imdb zu zitieren.
Fazit: Abgefahrener Zombiewestern, originell und frisch. Gleichzeitig filmisch eine richtig gelungene Low Budget Perle. 7/10 Punkten