Review

Guacamelee! - Der Film?

„Nacho Libre“ ist einer der ungewöhnlichsten „Superheldenfilme“ aller Zeiten. Keine reine Blödelkomödie, eine sensationelle Jack Black-Show und vor allem südamerikanische Herzensangelegenheit. Über einen Klosterkoch und (Wannabe-)Luchador namens Ignacio, der zwischen Berufung und einer heissen Betschwester seinem Traum nachgeht…

Manchmal wirkt „Nacho Libre“ als ob er seine tolle, lustige Ausgangslage nicht ganz mit Handlung, Ideen und bleibenden Momenten füllen könnte. Da sind dann eventuell sogar schon 90 Minuten lang. In anderen Momenten, gerade wenn man ein Herz für Black und Mexiko hat, reicht seine sprunghafte und südamerikanische Art für eine richtig gute Zeit. Jack Black und seine Art werden nie alt. Vor allem sein Song hier ist ein absolutes (Karriere-)Highlight. Das Mexiko-Feeling kommt gut rüber. Der gelbe, sonnige Retro-Farbfilter passt. Ein wenig wie ein Comedy-„Machete“. Liefen auch Komödien in den Bahnhofskinos rund um Tijuana?! Ana de la Reguera ist wunderschön, heilig und horny. Die Gags sind durchwachsen, aber immerhin vielseitig, von körperlichem Humor bis zu Wortwitzen, verdrehter Klischees, comichafter Satire. Da ist viel drin, das ist bunt und (positiv) bescheuert. Das hat aber hinter der whacky Fassade auch genug Herz, Underdogpower und Geheimtippgusto. Kostüme, Sets und Kulissen sind noch nicht CGI-verseucht. Die Details sind faszinierend. Er strahlt eine ungeheure Wärme aus. Und lacht mit Mexiko und seine Marotten, nicht über. Erstaunlich und mir richtig sympathisch. Am besten im O-Ton versteht sich. 

Fazit: kreativer und süßer Spaß aus Wrestling, Mexiko, Jack Black und genug Herz - etwas underrated? Oder einfach nicht jedermanns Chili? 

Details
Ähnliche Filme