Der mexikanische Mönch Nacho (Jack Black) hat eine heimliche Leidenschaft – das Wrestling. Eines Tages zieht er los, um für ein Waisenhaus an einem Wrestling-Turnier teilzunehmen…
Das die Story im Groben. Dass man bei einer Jack Black-Komödie keine geistigen Höchstleistungen erwarten darf, ist klar. Diese Lachnummer… ach Quatsch, schön wär’s, diesen Schuss in den Ofen als nicht ganz helle einzustufen, wäre allerdings gar noch geschmeichelt. Grund: die Story – die ist nämlich wirklich doof bis zum Gehtnichtmehr, von einem sinnvollen Aufbau mit Spannungsanstieg mal ganz zu schweigen.
Den Verlauf derartiger Sport?-Komödien kennt doch mittlerweile jeder auswendig:
- ein Typ oder eine Mannschaft sympathischer Loser sind in dem Sport, für den sie sich begeistern, über alle Maßen schlecht
- dann wird fleißig geübt
- dann folgt die Teilnahme an irgendeinem Wettbewerb, bei dem sie oder er erstmal voll auf die Fresse fliegen
- dann kommt ein alter Hase in dem Sport (z.B. ein Trainer, ein Profi im Ruhestand) mit einer neuen Technik oder einem alles in den Schatten stellenden Kunstgriff daher
- und am Ende stehen die Loser als Sieger da. Ende.
Das war in „Voll auf die Nüsse“ so, das war in „Shaolin Kickers“ so und in „Teen Wolf“, „Die Indianer von Cleveland“ und „Happy Gilmore“ ebenso.
Und hier läuft es nach eben dem gleichen Schema ab, zumindest fast. Der Streifen überspringt nämlich leider einfach ein paar der gerade genannten Elemente. Nacho hat beispielsweise überhaupt keinen Trainer. Nein, er steigt ständig völlig unvorbereitet in den Ring – in diesem Film wird Wrestling, wie sollte es anders sein, nicht als Schaukampf, sondern als echtes Rumgeprügel dargestellt – und loost volles Rohr ab. Als beim letzten Kampf um die große Kohle allerdings die Kids aus dem Waisenhaus und eine Nonne, auf die Nacho scharf ist, zuschauen, entwickelt er wie aus dem Nichts übernatürliche Kräfte und befördert seinen Kontrahenten mit Techniken aus dem Ring, die ihm wohl eben so zugeflogen sind.
Nicht wirklich helle also…
Doch das wär’ ja alles nicht so schlimm, wäre der Streifen nicht mit einem so kleinwüchsigen Sinn für Humor ausgerüstet, dass dieser auf Zehenspitzen nicht mal über die Tischkante linsen kann. Dagegen wirkt jede Adam Sandler-Komödie wie ein alles wegfegender Lachsturm. Der einzige Witz besteht nämlich darin, dass Jack Black fett ist, ein viel zu enges Trikot anhat (sein Stretch-Kostüm für’s Wrestlen, mein’ ich), mit eines seltsamen Akzent redet und alle Mexikaner hässlich sind.
Hm, ziemlich infantil hab ich mir gedacht, bis mir auffiel, dass es sich hierbei um eine Nickelodeon-Produktion handelt und der Film mit einer FSK 6-Freigabe versehen wurde. Der Streifen zielt also evtl. ein etwas jüngeres Publikum an und bei dem wär’s tatsächlich möglich, dass er mit dieser Art von Humor gut ankommt.
Fazit:
So sympathisch mir Jack Black auch ist, so offen ich für infantilen Kindskopf-Humor auch bin und so albern Jack in dem hautengen Gummischlüpfer auch aussieht, NACHO LIBRE brachte bei mir einfach keinen Fuß auf den Boden.
Doch hier hapert es nicht nur in Sachen Humor, hier wurde vielmehr technisch eine Menge verhunzt. Von der Idee her wär’ sicherlich mehr drin gewesen, so bleibt unterm Strich leider nur ein eher weniger erquickendes Filmerlebnis zurück.
Schade.