Review

Eden

In einem verschlafenen Kurort treffen die Kellnerin Eden und der einsame dicke Koch Gregor aufeinander, als dieser Edens behinderte Tochter aus einem Brunnen rettet. Gregor ist der absolute Geheimtip unter allen Feinschmeckern, ein sinnlicher Meisterkoch mit großem Bauch und Hang zum Ausgefallenen. Sein Lokal hat nur drei Tische, ist aber ständig ausgebucht.

Gregor kocht für Eden und zwischen beiden bahnt sich eine zarte Beziehung an. Sie lässt sich von seinen Kochkünsten umgarnen und selbst inspirieren. Eden bekocht ihren Mann und serviert ihm u. a. den Nachtisch auf ihren nackten Körper.... (Schmatz!)

Trotzdem kommt Edens Mann, der unter der Fuchtel seines Vaters steht, die ganze Geschichte mit Bruno recht suspekt vor und er will - ganz machomäßig - dem guten Gregor ordentlich das Fell gerben, doch bei einem bizarren Unfall tötet Gregor Edens Mann unter Einsatz seiner 160 Kg Lebendgewicht versehentlich.


Ach, was für ein schöner Film! Ruhig, leise und unaufdringlich wird hier eine recht schrääääääge Geschichte erzählt. Getragen wird das Ganze von den beiden Hauptfiguren, allen voran dem Darsteller des Gregor, Josef Ostendorf, ein echter Teddybär von einem Mann ("Ich wollte immer einen Bauch haben"). Umwerfend wie immer ist auch Charlotte Roche, wie sie leibt und lebt. Verschmitzt spaziert sie durch die Geschichte und versprüht ihren Charme wie ein Fläschchen 4711. Das Ensemble ist bis in die Nebenrollen gut besetzt. Technisch betrachtet gibt es nichts auszusetzen. Möglicherweise ist dem einen oder anderen Zuschauer der Film etwas zu langweilig, aber ich fand ihn echt super und bin begeistert. Es liegt wohl auch daran, dass ich ein Charlotte-Roche-Fan bin.... ich würde ja auch mal gerne meinen Nachtisch... aber das gehört nicht hierhier.

Wer sehr ausgefallene Liebes-und-doch-nicht-Liebe-Geschichen
mag, wird hier sehr gut bedient

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