Die kleine Sharon Da Silva leidet seit einiger Zeit darunter, dass sie nachts schlafwandelt und Alpträume von einem Ort namens "Silent Hill" hat. Ihre Adoptiv-Mutter Rose findet per Internet heraus, dass besagtes "Silent Hill" wirklich existiert und es sich bei dem Nest um eine Geisterstadt handelt, in der niemand mehr lebt, seit es dort vor Jahren zu einem gewaltigen Feuer kam. Um etwas gegen die wiederkehrenden Alpträume ihrer Tochter zu unternehmen, schnappt Rose sich nun das Mädchen und macht sich mit ihr auf den Weg, dem Kaff einen Besuch abzustatten. Ihr Ehemann Christopher ist davon allerdings gar nicht begeistert, denn er hätte eine ärztliche Behandlung mit Medikamenten und Therapie lieber gesehen (aber dann gäb’s ja keinen Film, gelle). Rose und Sharon sind derweil in "Silent Hill" angekommen, müssen aber schon nach kurzer Zeit unsanft erfahren, dass es in der Stadt wirklich nicht mit rechten Dingen zugeht: Sharon verschwindet spurlos, ein permanenter Nebel aus Asche behindert die Sicht und irgendwie scheint kein Weg aus dem Ort herauszuführen. Nach einigen unheimlichen Begegnungen mit Monstern, Dämonen und Geistern gerät Rose schließlich in die Fänge eines religiösen Kultes unter der Führung der Stadtobersten Christabella... und kommt dort schließlich dem grausigen Geheimnis von "Silent Hill" auf die Spur... Und wieder mal ein Genre-Vertreter, bei dem die gesamte kreative Energie in die Ausarbeitung der schnieken Optik geflossen ist, sich aber keine alte Sau darum gekümmert hat, ob der unbedarfte Zuschauer den Plot auch nur für fünf Cent nachvollziehen kann. Okay, zugegeben, Christophe Gans wendet sich mit seinem "Silent Hill - Willkommen in der Hölle" sicherlich in erster Linie an die Fans der zugrundeliegenden Videospiel-Reihe, alle Nicht-Kenner derselben werden ob der hier zelebrierten, irrealen Unlogik und den zahllosen, nicht näher erklärten Details - worunter dann übrigens auch der Erzähl-Fluss ganz arg leidet - mit Sicherheit die Zähne ausbeißen. So ist aus dieser Videospiel-Adaption wie erwartet eine mächtig eindrucksvolle Freakshow geworden, die allerdings schon weit vor der Halbzeitmarke an ihrer eigenen Undurchschaubarkeit und den zermürbend langatmigen Passagen regelrecht krepiert. Da nützt dann auch das gruselige Setting mit seiner dank des ständigen Asche-Nebels herrlich schummerigen Szenerie und den superben Kulissen, die direkt aus einem Alptraum entsprungen sein könnten, nichts mehr, wenn das Ganze doch nur Geisterbahn-Staffage für die Auftritte so mancher CGI-Ungeheuer und des üblichen, deformierten und zerschundenen "Hellraiser"-Ausschusses ist. Dass das Ganze aber doch nur eine hohle Atmosphäre-Übung geworden ist, merkt man spätestens dann, wenn Hauptdarstellerin Radha Mitchell da irgendwann im Sinne der Videogame-Vorlage die einzelnen "Quests" abarbeiten muss, was den Streifen dann anstelle einer ausgearbeiteten Handlung irgendwie mit Inhalt füllen und die Zeit bis zum Abspann überbrücken soll. Das Finale, bei dem eine kleines Mädchen auf einem Rost über offenem Feuer gegrillt wird, bis es schön knusprig ist, ist dann nur noch ein regelrecht sadistischer Abtörner und das anschließende Stacheldraht-Massaker, das ganz augenscheinlich bei einer Szene aus Renny Harlins (wesentlich besserem) "Prison" abgeschaut wurde, setzt diesem ziemlich ideenlosen Schundhobel mit seinem übertrieben splatterigen Spektakel aber zugegeben schon irgendwie die Krone auf. Angesichts der Art und Weise, wie Drehbuchautor Roger Avary hier förmlich auf die Regeln sinnigen Erzähl-Kinos scheisst, sollte man ihn mit seinem eigenen "Pulp Fiction"-Oscar totprügeln... tatsächlich könnte ich mir "Silent Hill - Willkommen in der Hölle" wohl zehnmal hintereinander ansehen und wäre im Anschluss - trotz aller zum Ende hin plump eingebrachten Erklär-Versuche - immer noch nicht in der Lage, den Plot akkurat wiederzugeben. Da hat ein Lucio Fulci derartige erzählerische Durchhänger einst in seinen Spaghetti-Splatter-Epen, die auch allesamt nicht mit wasserdichten Skripts gesegnet waren, doch sehr viel besser übertünchen können, Christophe Gans outet sich hiermit (nach einem bereits ebenso dürftigen Euro-Trash-Exponat "Pakt der Wölfe") hingegen als Regie-Dilettant vom Format eines Zack Snyder, der inhaltlich keine Substanz auf die Waage bringt und das lediglich durch eine gewisse Visualität und eine eingermaßen gelackte Oberfläche zu verschleiern sucht... und der ebenso wie dieser regelmäßig seine eigenen Stoffe nicht zu kapieren scheint. Was in diesem Fall halt zur Folge hat, dass der Zuschauer auch nichts rafft. Fazit: Außen hui, innen pfui... der stille Hügel stinkt.
3/10