Review

Hölle aus Nebel und Schmerzen

Wenn man an Videospielverfilmungen denkt, fallen einem Gurken und Vollkatastrophen ala "Super Mario Bros." oder "House of the Dead" ein. Mit Mühe vielleicht noch Guilty Pleasures wie "Tomb Raider" oder "Street Fighter". Zocker und Cinephile in Personalunion haben es nicht leicht ihre beiden Hobbies vereint zu sehen. Doch "Silent Hill" ist eine der wenigen, uneingeschränkt positiven Ausnahmen. Egal ob Mystery, Spannung, Epik, Ekel oder Drama, dieses Christophe Gans-Werk liegt sehr nah an der Qualität des Games - und das ist immerhin eines der besten aller Zeiten. Vor allem die Teile 1-3. In der ersten (und einzig wahren) Verfilmung fährt eine Mutter trotz Warnungen mit ihrer schlafwandelnden Tochter nach Silent Hill, da dieser Name von der kleinen Sharon immer wieder genannt wird. Doch was die beiden dort erwartet, übersteigt ihre schlimmsten Aplträume...

Die Stadt aus Asche ist ein beispiellos schauriger Ort. Und das ist im Film kaum anders als im Playstation-Klassiker. Selten fühlte man sich näher an einen Ort versetzt, der durchaus den Titel Hölle verdient hätte. Das Familiendrama ist basic, die Darsteller sind nie mehr als solide und in der Mitte hängt der diabolische Trip etwas durch. Doch insgesamt ist "Silent Hill" ein wahr gewordener Traum für die Fans der Vorlage und Horrorheads allgemein. Daran ändert auch die neue Backstory der Stadt bzw. ihrer "Gründerin" kaum etwas. Morbide, schleimig, höllisch kreativ. Carpenter und Lovecraft wären stolz. Von den kleinsten Sounddetails bis zu den einzigartigen Monstern stimmt das Gesamtpaket. Settings, Gänsehaut, ein ultrahartes Stacheldraht-Finale - hell yeah! Fast fühlte ich mich zurückversetzt in das 10-jährige Ich, das mit dem Playsi-Controller das erste Mal durch die nebeligen Gassen lief und bei jedem Radiorauschen am liebsten hinter's Sofa gesprungen wäre. Ein Film von Fans (oder sogar den Machern der Spiele) für Fans.

Fazit: es ist schwer, ein bessere Videospielverfilmung als "Silent Hill" zu finden. Nah an Lovecraft und "Hellraiser", nah an der Vorlage, nah an einem Gruselmeisterwerk. Nicht nur für Gamer ein echter Lichtblick! Gut gealtert zudem.

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