Review

"Ach neee, nicht schon wieder so eine Computerspiel-Adaption" - wer so
denkt ist bei Silent Hill auf dem Holzweg. Denn entgegen den vielen
vorherigen mißlungenen Versuchen ein Computerspieil auf Zelluloid zu
bannen, ist es diesmal geglückt. Silent Hill ist ein zu Unrecht etwas untergegangener Film. Dies mag nicht zuletzt daran liegen, dass
es kein typischer Hollywood-Samstagabend-Popkornkino-Schinken ist den
man sich in geselliger Rund bei ein paar Bierchen reinzuziehen vermag.
Es ist ganz im Gegenteil, ein Film den man sich genau anschauen muss um
ihn zu verstehen. Es ist nicht selten so dass man ihn sich mehrfach
ansehen muss um die etwas verwirrende Story zumindest im Ansatz zu
deuten. Er hat ein offenes Ende was einen dazu verlockt es mit einem
spontanem "Hä?" zu kommentieren. Mit diesem "hä?" lässt der Film den
Zuschauer allein, als wollte er direkt, dass man sich Gedanken über ihn
macht. Diese komplexe, buchstäblich mehrschichtige Story ist aber bei
weitem nicht das einzige was der Film zu bieten hat. Ein weiterer Aspekt ist die, Atmosphäre. Ich kann nicht oft genug betonen wie wichtig die Atmospäre vor allen bei Filmen dieser Art ist. Und der Film geizt nicht mit dieser Qualität. Es ist eine derart bedrückende und verstörende Atmosphäre, die durch den ständigen grauen Himmel und dem undurchsichtigen Nebel durch die Asche, die die Stadt überzieht erzeugt, genau wie die bizzaren Kreaturen die mann immer wieder antrifft.
Durch eine gelungene Geräuschkulisse und den original Sountrack wir dies noch einmal verstärkt. Einziger negativer Punkt ist der in anderen Kritiken auch schon oft angesprochenen Part von Sean Bean, der dreisterweise nachträglich hinzugefügt wurde um auch eine männliche Rolle einzubringen.....wie lächerlich! Aber man muss zum Schutze Christophe Gans' sagen, dass dies nicht seine Idee war, sondern wieder einmal unseren werten Hollywoodproduzenten diesen geistreichen Einfall hatten.

Interessant auch die Tatsache das die negative Kritik an diesem Werk
zum größten Teil aus den Reihen der Gamer kommt, welche offenbar Sturm
laufen und sich mit Händen und Füßen gegen diesen Film zu wehren
versuchen. Das erinnert mich nur zu sehr an Leute die zuerst das Buch
gelesen haben, aus dem später ein Film gemacht wurde. Und dem
allseitsbekannten Zitat: "Das Buch ist tausend mal besser als der Film".

Fazit: Ein intelligenter, surrealistischer Horrortrip durch die Hölle, der einem den Atem an manch einer Stelle zum stocken bringt. Brilliant insziniert mit viel Liebe zum Detail und einer nicht zu übertreffenden Atmosphäre. Nur Leuten, die gerne ein vorgekautes Ende mit alles aufklärender Lösung haben wollen,ist von diesem Film abzuraten.
Allen anderen: Licht aus! Boxen aufdrehen! ...viel Vergnügen!

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