Review

Regisseur Christophe Gans und Produzent Samule Hadida waren auch für "Pakt der Wölfe" oder "Crying Freeman" verantwortlich. Meist schrieb Gans selbst am Drehbuch mit, doch nachdem es Probleme mit der Sicherung der Rechte an "Silent Hill" gab, überließ er das Screenplay ganz alleine Roger Avery (Killing Zoe). Dieser legte den Produzenten ein ziemlich garstiges Drehbuch vor, welches er dann noch einmal überarbeiten durfte. Normalerweise wäre der Film dem Spiel entsprechend ziemlich derb ausgefallen, doch man wollte die 50 Millionen Dollar Produktionskosten nicht riskieren. Der Film ist eine japanisch, französische Zusammenarbeit, das Spiel, welches mittlerweile mehrere Teile umfasst, stammt aus Japan. Bevor ich hier die positiven, sowie negativen Aspekte ein wenig zu erläutern versuche, muss ich gestehen, dass ich das Game kaum gespielt habe.

Rose Da Silva´s (Radha Mitchell) Adoptivtochter Sharon (Jodelle Ferland) schlafwandelt und bringt sich dadurch in Lebensgefahr. Im Schlaf erwähnt sie immer den Namen Silent Hill. Um dem Spuk ein Ende zu bereiten, fährt Rose mit Sharon nach Silent Hill, mittlerweile eine Geisterstadt, wo es vor ettlichen Jahren zu einem großen Brand kam. Kurz vor dem Ort gerät Sharon mit der Polizistin Cybil Bennett (Laurie Holden) aneinander, es kommt zur Verfolgungsjagd und schließlich zum Unfall. Als Rose wieder zu sich kommt, ist Sharon verschwunden, auch scheint sie in einer Parallelwelt gelandet zu sein. Die Umgebung hat sich total verändert und in Silent Hill regnet es Asche. Mit Cybil macht sie sich auf die Suche und trifft dabei auf jede Menge seltsamer Kreaturen. Um ihre Tochter zu finden, muss sie sich jedoch einem Dämon stellen. Dabei kommt sie hinter ein grausames Geheimnis. Derweil sucht Rose Ehemann Christopher (Sean Bean) in der echten Welt nach seiner Frau.

Gans pausierte nach "Pakt der Wölfe" über vier Jahre, bis er sich der Verfilmung des PC und Konsolenspiels "Silent Hill" annahm. Und auch dieses Werk ist ein visuelles Erlebnis. Die kleine Stadt erweist sich als grau, vernebelt und die ganze Zeit über regnet es Asche. Auch gibt es kein Entkommen für Rose, denn in der Parallelwelt ist die Geisterstadt von Abgründen umgeben, was man aus dem Spiel übernommen hat. In diesem Alptraum verliert Rose ihre Tochter Sharon. Zusammen mit der Polizistin Cybil rennt sie durch die Strassen und dunkle Gänge, verfolgt Hinweise, wird einige Male von seltsamen Kreaturen attackiert. Nebenbei läuft der Plot mit Rose Mann Christopher, welcher sich nun auf die Suche nach seiner Frau gemacht hat. Genau durch diesen Nebenstrang werden uns auch einige Erklärungen geliefert, aber zuviele Fragen bleiben auch einfach offen. Obendrein bremst das die spannende Hatz durch "Silent Hill" aus. Immerhin ist es schön, Sean Bean mal in einer guten Rolle zu sehen, denn er verkörpert Christopher. An den Darstellern gibt es auch sonst nichts auszusetzen. Radha Mitchell war die richtige Wahl, nur in der ersten Hälfte tut sie eigentlich nur drei Dinge, nämlich rennen, schreien und leider auch ziemlich oft heulen. In der zweiten Halbzeit hat sie sich dann gefangen. Jungdarstellerin Jodelle Ferland ist unheimlich gut, genauso wie Alice Krige als Christabella.

Leider geht dem Horrorthriller in einigen Sequenzen die Puste aus, das Finale ist wirklich toll, auch gibt es hier endlich mal ein paar Goreszenen zu sehen. Aber gerade anfänglich dürfen nur ein paar gruselige Kreaturen angreifen und das war es auch schon. Man schwelgt in Unwissenheit, Christopher kommt auch nur sehr langsam voran, richtig geschockt wurde ich in keiner Szene. Das CGI mag sehr hochwertig sein, doch hier gibt es zuviel Davon. Gerade die Kreaturen ohne Augen, der Dämon mit dem großen Messer, oder auch einige phantastische Effekte haben keine hochwertigere Qualität, als die heutigen Computerspiele. Nur die Kulisse bleibt einzigartig, inklusive dem tollen Score im Hintergrund. Auch ist der Film mit seinem zwei Stunden Lauflänge einfach zu lang. Es gibt zwar gegen Ende ein paar Überraschungen, trotzdem ist die Story allgemein nicht viel wert. Gans Inszenierung ist großartig, aber es fehlt Pepp, Spannung und auch Gore.

Eine einzige CGI Schlacht, aber visuell meisterlich in Szene gesetzt. War mir nicht gruselig genug und ein paar Durchhänger machen sich doch bemerkbar, zudem bleiben viele Fragen offen. Die Darsteller überzeugen voll und ganz, die Kulisse ist beeindruckend, der Score treibt den Puls in einige Sequenzen nach oben. Ist trotzdem nicht so ganz mein Fall.

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