Zuallererst möchte ich dieser Kritik eines vorausschicken: Ich hab es versucht. Ja, ich habe wirklich versucht, mit diesem Film warm zu werden. Ich war im Kino und fand ihn grässlich. Dann habe ich ihn mir noch einmal auf DVD angeschaut und stellte fest, dass mein erster Eindruck mich nicht getäuscht hat. Dieser Film und ich ... wir sind einfach nicht füreinander gemacht. Ehrlich gesagt frage ich mich auch, warum dieser müde Streifen so viele gute Kritiken abgesahnt hat. Dies sind die Momente in meinem Leben, in denen ich beginne, ebenfalls an die Existenz einer Parallelwelt zu glauben.
Nun aber zu meiner eigentlichen Kritik. Warum fand ich den Film so über alle Maßen schlecht? Die Antwort, die sich mir förmlich aufdrängt, ist jene: Weil ich die Spiele liebe. Sie glänzen durch eine durchdachte, komplexe Geschichte, unauslotbar tiefe menschliche Abgründe und ganz viel Poetnzial für eigene Spekulationen. Die Ungewissheit ist es, die den Spieler fasziniert und in den Bann zieht. Hunderte von möglichen Antworten auf die zentrale Plotfrage ("Was IST Silent Hill?") und doch bringt keine einzige davon vollständige Klarheit. Eine Verfilmung hätte durchaus lohnen können. Aber warum wurde hier so unheimlich gepfuscht?
Zu allererst hat der Regisseur Gans - bitte entschuldigen Sie meine krude Ausdrucksweise - totalen Verhau gebaut. Er hat nicht weiter getan als Ansätze des ersten Silent Hill-Spiels zu nehmen, zusammen mit viel schwurbeligen Religions-Mumpitz und vollkommen aus dem Zusammenhang gerissenen Monstern auf die Leinwand zu klatschen. Nebenbei kommt er mit eindimensionalen, blassen Charakteren um die Ecke, die immer wieder in die riesigen Logiklöcher fallen und schon nach kurzer Zeit zu nerven beginnen. Ich bin selbst kein Regisseur, aber selbst ich konnte über den plumpen, ungeschickten Einstieg in die Geschichte nur den Kopf schütteln. Diese dumme Mutter-Kind-Geschichte, das idiotische Verhalten der einzelnen Personen, die schlechten Dialoge, die sich holpernd durch diesen angeblichen "Schocker" ziehen ... das alles hätte ich vielleicht gerade noch so verzeihen können. Aber ich kann es nicht leiden, wenn man mich als Zuschauer anscheinend für hemmungslos verblödet hält. Wo die Vorlage durch subtilen Horror glänzte und den wichtigen Raum für eigene Denkweisen und Spekulationen ließ, wird mir hier eine Offensichtlichkeit nach der anderen um die Ohren geschlagen ("Ich glaube, hier hat es gebrannt"). Das ist kein Silent Hill. Es ist plump, es ist unlogisch, es ist schlicht und einfach nicht stimmig.
Ich kann nicht einmal den Soundtrack loben, denn ich finde, dass es schon beinahe an eine weitere Frechheit grenzt, den Score 1:1 aus den Spielen zu klauen und ein wenig hochzupitchen. Akira Yamaoka ist ein musikalischer Gott, aber das hat mit dem Film nichts zu tun, sondern mit den Spielen. Das einzig lobenswerte an dem Film waren einige der Maskeneffekte. Dafür dann auch den einzigen Punkt neben dem "Muss-Punkt". Und an den zweiten Teil ... will ich gar nicht erst denken.