Review

Das diesem Film zugrundeliegende Computerspiel hab ich schon mal kurz gesehen und muss sagen, dass es optisch sehr gut umgesetzt wurde. Rose fährt mit ihrer Adoptivtochter Sharon nach Silent Hill, nachdem Letztere mehrmals von diesem Ort spricht. Als sie dort ankommen, ist Sharon auf einmal verschwunden und Rose macht sich auf die Suche nach ihr. Schnell muss sie feststellen, dass in dieser Stadt etwas nicht stimmt...

Die Stadt macht ihrem Namen in den Tagesszenen alle Ehre und wirkt äußerst geheimnisvoll, wenn Rose durch ihre scheinbar völlig verlassenen Straßen irrt, wo es ständig Asche regnet. Doch es gibt dort noch eine andere, gefährliche Ebene, welche stets mit eindringlichen Sirenen angekündigt wird. Diese Unterwelt wird von seltsamen Wesen bevölkert, die nach Rose´ Leben trachten, während diese versucht, das Rätsel des Ortes zu lösen, um ihre Tochter wiederzubekommen. Der Score unterstreicht dieses nebulöse Szenario jederzeit bestens.

Allerdings hat der Film meiner Meinung nach zwei gravierende Mängel:
Zum einen ist er mit seinen 2 Stunden eindeutig zu lang aufgefallen. Aufgrund der dichten Atmosphäre kommt zwar nie Langeweile auf, aber man hätte ihn um 20 – 30 Minuten strecken können, ohne etwas Wichtiges wegzulassen. Zum Beispiel ist die Suche von Rose´ Ehemann nach Frau und Kind mehr oder weniger überflüssig, aber ich fand sie auch nicht sonderlich störend. Das Erkunden der Stadt hätte ebenfalls kürzer ausfallen können. Im Spiel mag das seinen Sinn haben weil man die Handlung selbst lenkt, doch als passiver Zuschauer, der nicht ins Geschehen eingreifen kann, geht sowas schnell nach hinten los.

Zum anderen haben mich – wie so oft in modernen Horrorfilmen – einige CGI-Effekte gestört. Statt den animierten Spastis in der Unterwelt hätte man zombieähnliche Kreaturen aus Fleisch und Blut nehmen sollen. Und wenn Menschen auseinandergerissen werden, sieht das mit handgemachten Effekten à la Tom Savini einfach besser aus. Zumindest ist Mr. Pyramidenkopf gut gelungen, welcher mich bei seinen Auftritten an "The Cell" erinnert hat, immer wenn J-Lo in Carls Psyche auf dessen damönisches Selbstbild trifft. Zwar passen die unrealistischen Effekte irgendwie zur Mystik der hier erzählten Geschichte, nehmen dieser aber manchmal ihre Bedrohung, was ich persönlich etwas schade fand.

Trotzdem ist "Silent Hill" ein weit überdurchschnittlicher Film und einer der wenigen guten Horrorbeiträge der letzten Jahre.

8 / 10

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