"Wenn es dunkel wird, wird es richtig gut!"
So wurde mir der Film schmackhaft gemacht und recht hatte derjenige, welcher mir den Tipp gab. Grob überrissen gibt der Film einen puren Horrorstreifen mit grusligen Setdesigns, hässlichen Monstren und beeindruckender Visualität ab; und das ist doch schon was!
Dass ich den Film etwas überbewertet habe, liegt daran, dass es die allererste wirklich gelungene Spieleverfilmung ist und damit so eine Art Novum. Absolut brillant, wie Gans und sein Team denn Sinn und den Ablauf eines urspannenden Spieles erfasst und auf Film gebannt haben! Nun kann man wirklich wählen, ob man die Zeit hat, es zu spielen oder mit gleicher Spannung und Atmosphäre die Verfilmung desselben genießt. Der entscheidende Punkt ist hierbei das völlig irrationale Benehmen der agierenden Personen! Kein Scherz, denn was im ersten Moment dumm und befremdlich scheint, ist reines Videogame-Feeling in Perfektion! Beispiel:
wenn man im Spiel von einem etwas zwielichtigen Polizisten zum Anhalten aufgefordert würde und die Wahl hätte, dann würde man die Flucht riskieren, so auch im Film.
Oder ganz einfach:
Wenn du einen nicht so schweren Autounfall hattest und deine Tochter in einer Geisterstadt suchen musst, dann wirst du im Spiel eben das Auto mit offenen Türen hinter dir lassen und zu Fuß dorthin gehen.
Auf jeden Fall lässt dieser Film die Entstehung der beiden katastrophalen Verfilmungen einer eigentlich sogar noch ergiebigeren, und gleich gearteten Spielevorlage "Resident Evil" endlich in ihrer verdienten, hoffentlich niemals endenden Schande verblassen, von "Doom" ist mal gar nicht die Rede...
Auch wenn dies wieder ein Film ist, der größtenteils am PC entstanden ist und daher keine große Filmkunst darstellt, so hat man die Versatzstücke aus der Spielevorlage, den noch etwas düstereren Nachfolgespielen (vor allem in der Farbgebung) und auch einigen der "Ring-und-andere-japanische-Horrorstreifen"-Motiven richtig toll und konsequent durchgeführt.
Oh, und was ein Film ohne Teenies wert ist, muss man wohl nicht weiter ausführen!
Kritikpunkte: Die Nebenhandlung mit dem Ehemann ist ziemlich nutz- und sinnlos; außerdem ist der Film als solcher definitiv zu lang, schon immer ein Problem dieses Regisseurs.
Fazit: Fantastischer, ursprünglicher Horror, State-of-the-Art, die beste Spieleverfilmung für seeeehr lange Zeit. Nach dem miesen letzten Streifen Gans', zeigt er, dass er seine visuelle Nase nicht nur in Edellangweiler investiert.