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Rose (Radha Mitchell) begibt sich mit ihrer Adoptiv-Tochter Sharon (Jodelle Ferland) auf die Reise nach Silent Hill, weil  Sharon schlafwandelt, dabei immer wieder den Ort "Silent Hill" erwähnt und Rose sich somit erhofft, in dieser Stadt eine Lösung zu dem Problem zu finden. Auf dem Weg dahin werden sie von der Polizistin Cybil (Laurie Holden) verfolgt, da sich Rose an einer Tankstelle merkwürdig ihr gegenüber verhalten hat.  Endlich in Silent Hill angekommen und auf der Flucht vor der Polizistin, verursacht Rose einen Unfall, als sie versucht einem kleinem Mädchen auszuweichen und wird dabei bewusstlos. Nach Erwachen ist ihre Tochter Sharon verschwunden. Sie macht sich durch die neblige, verlassene Stadt auf die Suche nach ihr und muss feststellen, dass sie wohl im Vorhof der Hölle gelandet ist...

Man merkt wirklich, dass sich Regisseur Christophe Gans mit dem Spiel beschäftigt hat. Ich, als "Silent Hill"-Zocker der ersten Stunde kann sagen, dass es Gans gelungen ist, visuell das Spiel perfekt in den Film zu übertragen. Die Stadt, die Umwandlung der normalen Welt zur "Rost-Welt", die Monster bzw. Kreaturen - alles erste Sahne. Es fehlen nur noch die Medikits, die Karte, in der alles mit rotem Stift dokumentiert wird und (vorallem schmerzlichst vermisst) dicke Wummen oder wenigstens mal ein Stahlrohr. OK,  die Polizistin hat einen Colt mit zwei Magazinen am Start. Das ist aber leider zu wenig.
Ja, liebe "Resident-Evil"-Macher, ihr hättet evtl. auch mal vorher die Playstation anschmeißen und Albert Wesker plätten sollen, anstatt einen überlangen Viva-Techno-Clip zu drehen...

Gut, das wäre das eine.
Nur richtig schaudern oder mitreißen tut es den Zuschauer dann doch nicht. Da hat Gans auch ganze Arbeit geleistet: Genauso wie ich mich nach Durchspielen eines "Silent Hill"-Teils fühlte, nämlich ratlos, fühle ich mich auch hier. Die weitere Story und Nebencharaktere sind mir einfach zu verhaltensgestört, um mir Gedanken zu machen, warum das alles so ist. Dazu trägt auch bei, dass (au, das ist neu nach den Games) in Silent Hill eine, von der Anzahl her, große "Sekte" rumhaust, die genauso viel Dreck am Stecken hat wie Matsch, Schnaps und LSD in der Birne.

Nach der gelungenen ersten Hälfte mitsamt dem "Dreiecks-Kopf"-Schlächter und großem Hackebeilchen (übrigens die besten Szenen) fängt allmählich die Kacke an zu dampfen und alles wird wirr und sehr schwer nachvollziehbar.
Viel Action oder Kämpfe kann "Silent Hill" auch nicht auf der Habenseite verbuchen. Hier wird mal ein Käfer platt getreten, da mal eine Zombie-Krankenschwester aufgeschlitzt. Auch wenn der Gore-Gehalt in ausreichendem Maße vorhanden ist (der Stacheldraht macht es möglich).

Der Oscar für die "unbrauchbarste Nebenhandlung" geht in diesem Jahr auch an "Silent Hill" für die Story mit Ehemann Sean Bean. Nicht dass dies die (irgendwie) eh schon lahme Atmosphäre bremsen würde, aber zur Story trägt es 0,0 nix bei. Hauptsache wir haben eine Laufzeit von satten zwei Stunden.

Und das ist das Urteil eines "Silent Hill"-geschädigten Zocker wie mir - ich versetze mich gerade mal in Leute hinein, die das Spiel nicht kennen. Die werden mit dem Filmchen noch mehr Probleme haben (vorallem die Sache mit den Parallel-Welten).

Man kann "Silent Hill" schauen, zumindest ist der Film von den Locations etc. her gesehen nah am Spiel dran, aber hat trotzdem mit seinen Defiziten zu kämpfen. Ob es für ein zweites Mal anschauen langt, weiß ich nicht. Glaube eher nicht. Vorher wird erst wieder Silent Hill 1 gezockt.

6/10

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