Silent Hill - Willkommen in der Hölle (2006)

Enttäuschend!

In Silent Hill steckt das Potenzial eines Oscarreifen Films, der sowohl durch Atmosphäre als auch Geschichte überzeugen könnte. Leider wurde das Potenzial nicht richtig ausgeschöpft. Die erste Silent Hill Verfilmung ist enttäuschend. Denn all die guten Prämissen, die diesen Film herausgeragt hätten, wurden nicht in Betracht gezogen. Die Geschichte ist schwach, uninspiriert und unoriginell. Die Atmosphäre, die große Stärke der Spielreihe wurde nicht konsequent umgesetzt. Charaktere wirken platt und die Dialoge sind nichtssagend und klischeehaft. Es fehlt ein tiefgründiges, psychologisches Muster. Es fehlt eine Geschichte die überzeugen kann und würdige Charaktere.

Gans hat sich darauf konzentriert dem Film seine Videospielherkunft anzumerken. Stupide Szenen in welchen der Protagonistin eine Karte gezeigt wird und ihr dumm und dämlich klar gemacht wird, dass sie von Punkt A aus nach Punkt B ankommen soll, sind das Resultat. Es wurden Monsterfiguren aus den Spielen importiert, dabei wurde ihre Symbolik außer Acht gelassen. Beispiel: Das Pyramidenkopfmonster aus Silent Hill 2. Dieses Monster unterstrich durch sein Aussehen ( der riesige Pyramidenförmige Kopf) die heikle Beziehung des Protagonisten James Sunderland zu seiner verstorbenen Frau und einer neuen, möglichen Liebe, die seiner Frau sehr ähnlich sieht. Eine Dreiecksbeziehung die auf dem griechischen Prinzip von Eros und Thanatos zurückführt.
Ich frage mich, ob diese Symbolik auch im Film tragend ist? Die Antwort ist eher unwahrscheinlich.
Der Film bemüht sich viel zu stark, für alles eine Erklärung zu finden. Dabei besteht der Reiz von Silent Hill in seiner verwirrenden Geheimniskrämerei.
Gans ist nicht der passende Regisseur für einen solchen Film. Ein Film wie Silent Hill müsste schon von David Lynch gedreht werden. Ein Teil des Teams sollte aus den Designern und Künstlern bestehen, die an den Spielen mitgewirkt haben, allen voran Sato. Die Geschichte sollte kein schwacher Abklatsch sein und das Ziel nicht eine hundertprozentige Videospielverfilmung.
Wäre die Produktion durchdachter gewesen, so wäre aus Silent Hill ein möglicher Oscar Kandidat geworden. Doch dafür fehlt dem Film an Niveau. Es ist einfach nur enttäuschend.