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Silent Hill hätte der große Knaller des Jahres hätte werden können. Ein bei den Film Geeks respektierter Regisseur (Christophe Gans) versucht sich an einer Umsetzung des bei Video Game Geeks verehrten Survival Horror Games Silent Hill. Zudem schien Gans hier auch mit Haut und Haaren bei der Sache zu sein, hat er sich doch jahrelang um die Rechte bemüht, ja sogar selbst produzierte Fan Videos gedreht und an Konami geschickt um diese zu überzeugen. In Interviews hat er schon vor Jahren immer wieder betont, wie viel ihm diese Spielereihe bedeutet, auch lange bevor grünes Licht für dieses Projekt aus Hollywood signalisiert wurde.

Silent Hill war damals zu seligen Playstation One Zeiten so etwas wie Resident Evil in subtil. Plakative Gore Orgien suchte man hier vergebens, der eigentliche Horror fand im Kopf statt. Ein philosophisches Grundgerüst der Natur der Angst an sich rundete den Gesamteindruck ab. Was Spieltiefe angeht sicherlich eines der Highlights der ersten Sony Konsole.

Gans scheint sich wirklich prinzipielle Gedanken um das Thema Spieleumsetzungen gemacht zu haben. Zumindest hat er die ein oder andere interessante Idee in die Tat umgesetzt. Gerade die zeitweiligen Bemühungen den Handlungshergang progressiv logisch zu erklären (Tür abgeschlossen…..sich umschauen…..im Sekretariat in den Schubladen nachschauen…. Schlüsselbund finden……….) dürfte den ein oder anderen Adventurezocker alter Schule bekannt vorkommen. Ganz zu schweigen von der Szene, in der Rose sich den Weg auf der Karte ins Gedächtnis hämmern will (links, rechts, rechts, links,….). Unzählige Male hat das schon jeder gemacht, der (nicht nur) in seiner Adoleszenz schon mal ein Pad in Händen hielt.

Woran der Film letztendlich scheitert ist das Drehbuch. Verfasst von Roger Avary (Pulp Fiction) hat selbiges zwei gravierende Mängel. Zum einen wären da die Dialoge, die den einen oder anderen Ausreisser in allzu peinliche Gefilde übernehmen. Wenn nach ca. 1 Stunde Laufzeit der Sean Bean Charakter bei der Durchfahrt durch Silent Hill anmerkt, es hätte hier wohl gebrannt, möchte man am liebsten im Kinosessel laut aufschreien und Boromir zurück ins Reich der Toten schicken. Dieser Gedanke schießt einem im Laufe des Filmes nicht zum letzten Mal durch den Kopf. Der ganze Subplot um Sean „Boromir“ Bean macht zwar vielleicht aus logischen Gründen Sinn, wird hier doch einiges an Hintergrundwissen um die Stadt Silent Hill an den Mann gebracht, ist aber leider ein ausgemachter Atmosphärenkiller. Letztendlich waren es mal wieder die Studiobosse, die unbedingt noch einen männliche Identifikationsfigur im Film haben wollten, die dafür verantwortlich waren. Schade, wenn man hier mehr im Unklaren gelassen hätte, der Film hätte wesentlich besser funktioniert und wäre dem Stil der Spielvorlage im ansprecherendem Maße gerecht geworden. Der eigentliche Plot um Rose, die ihre Tochter in einer Parallelwelt der Stadt Silent Hill verloren hat funktioniert nämlich durchaus. Hier kommen Gans Stärken voll zur Geltung, die nun mal eindeutig im Schaffen von atmosphärischen Verstimmungen mit visuellen Stilmitteln liegt. Echter Horror kommt zwar selten auf, da gibt es begabtere Genre Handwerker, trotzdem bekommt man mehr als einmal Gelegenheit mit Hilfe des Original Game Scores in die düstere Welt von Silent Hill einzutauchen. Zum Ende hin, kommen dann sogar noch mal die Gore Puristen zu ihrem Recht.

Letztendlich ist das hier sicherlich kein schlechter Film, angesichts des unbestritten vorhandenen Potentials ist man nach Ablauf der End Credits dann aber doch etwas enttäuscht. Wie wäre es denn mal zur Abwechslung mit einem Directors Cut, der kürzer als die Original Kinofassung ist Herr Gans?

06/10

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