Review

Mit „Der Pakt der Wölfe“ bescherte uns der Franzose Christophe Gans 2001 einen überdurchschnittlichen Genremix, der überaus erfolgreich nicht nur in den Kinos Frankreichs lief. Somit wurden auch die USA auf den Mann aus dem Land des Weines aufmerksam und ließen ihn an das Projekt „Silent Hill“.

Ich ging mit gemischten Gefühlen in diesen Film, da ich nach „Resident Evil“ und „Lara Croft und die Wiege des Lebens“ sehr enttäuscht von Spieleverfilmungen war.
Doch „Silent Hill“ hat mich unerwartet in seinen Bann gezogen und volle 123 min. lang nicht mehr losgelassen.

Mit offenem Anfang und ohne jegliches Hintergrundwissen wird dem Zuschauer der Film geboten, beginnend mit der Suche einer Mutter (Rose) nach ihrer Tochter (Sharon), welche schlafwandelnd an einer Klippe steht und nur Silent Hill von sich gibt. Die Eltern wollen handeln, ihrer scheins psychischgestörten Tochter helfen. Während Chris auf die Hilfe von Ärzten in einer Anstallt hofft, will Rose lieber mit Sharon ins abgelegene Silent Hill fahren, um ihrer Tochter zu Helfen. Gegen den Willen Chris' machen sich Tochter und Mutter auf den Weg nach West Virginia. Doch als sie in Silent Hill ankommen, muss Rose festellen, dass Sharon verschwunden ist. So macht sich die Mutter auf die Suche nach ihrer Tochter, die sich irgendwo in der vermeintlichen Geisterstadt befinden muss. Rose muss jedoch festellen, dass Silent Hill keineswegs eine tote Gemeinde ist, sondern vielmehr der Vorhof der Hölle. Zusammen mit Polizistin Cybil Bennett begibt sie sich auf die Suche nach Sharon…

„Silent Hill“: Ein düsterer, spannender und manchmal auch extremer Film. Was Regisseur Gans und zeigt ist ein Trip durch die Hölle, und damit übertreibe ich nicht!
Befinden sich die Protagonisten erst einmal im besagten Stillen Örtchen, spielt Gans mit der Psyche Rose’ und der des ein oder anderen Zuschauers. Wenn auf einmal Sirenen heulen, das Bild sich abdunkelt, jedoch dann apprupt wieder Stille herrscht, läuft einem schon der Schauer über den Rücken. Es sind subtile Mittel die Gans benutzt um Spannung aufzubauen, um dann aber auf CGI zu setzten und wirklich kranke Monster auf der Leinwand zu zeigen. Gerade dieser Mix aus subtilen Mittel und dezentem Einsatz von PC-Technik (das Ende mal ausgenommen) ist ein Pluspunkt im Film.
Dem Betrachter wird ein sehr atmosphärisch in Szene gesetztes Silent Hill geboten, das durch den andauernden Ascheregen, in milchiges Grau getränkt ist. Leere Straßen und verlassene Gebäude unterstreichen den atmosphärischen Stil Gans’. Doch nimmt Der Regisseur sich selbst einen großen Teil der Atmosphäre, als er beginnt, Vater Chris in einem Subplot nach Frau und Kind suchen zu lassen. Wirklich störend fand ich das jetzt nicht gerade, doch fiebert man in einem Moment mit Rose und Cybil mit während sie mit einem Brachialdämon (Pyramid Head) kämpfen, wird man im nächsten wieder zurück in die Wirklichkeit geholt und mit Chris und Cop Gucci nach Rose und Sharon zu suchen.
In düsteren Bildern zeigt uns Gans, wie schön das Grauen sein kann. Die Locations ähneln dem ein oder anderen mal sehr der Spielvorlage. Manchmal wird dem Zuschauer auch die Extreme in Bildern gezeigt, wie eine mit Stacheldraht durchbohrte Leiche oder einen aufgehängten, ausgeweideten Mann.
Im Showdown des Films, der sich in einer Kirche abspielt, haut Ganz dann manchmal auch etwas zu sehr auf den Putz, gerade wenn die Priesterin von Stacheldraht durchsiebt wird, und dann auch noch, als i-tüpfelchen sozusagen, zerrissen wird.. Ok, es war klar das es sich bei „Silent Hill“ um keinen Film für Kinder handeln wird, doch hat der Film manche extreme Szenen (ich erinnere an die Häutung vor der Kirche). Gerade bei Solchen Szenen wird die FSK- ab 16 Freigabe doch stark in Frage gestellt.

Trotzdem, alles in allen kann man sagen: Bravo, Monsieur Gans! Was uns der Franzose hier zeigt ist ein hartes, in extreme Bilder getauchtes Psychospielchen, mit einem Schluss der zwar nicht 100%ig befriedigt (manche Fragen bleiben offen), doch unterm Strich bekommt man einen sehr guten Film geboten.
Ansehen liebe Horror/Gore-Freunde, was besseres (nein, nicht mal der enttäuschende HOSTEL) bekommt ihr derzeit im Kino nicht serviert!

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