Review
von aanrud
Gesamtbesprechung
Über die "Fünf Freunde" von Enid Blyton lässt sich trefflich diskutieren und meinetwegen auch streiten - insbesondere wenn man an das hier transportierte Mädchen- bzw. Jungenbild denkt. Dies gilt auch für die "ewigen Schulferien", die diese Kinder genießen dürfen, den unbändigen Hunger, den sie ständig stillen müssen, und die vielen Kriminalfälle, die sie sie meist recht schnell lösen können und welche ihnen eigentlich einen Prominrentenstatus geben sollten, den sie aber seltsamerweise nicht bekommen. Egal, erfolgreich sind die "Fälle" der fünf Freunde dennoch, was nicht nur für die Bücher, die Hörspieladaptionen, sondern auch zum Teil für die Verfilmungen gilt.
In meiner Kindheit war es die Verfilmung von 1978 - als Serie im ZDF-Ferienprogramm ein treuer Begleiter und eine gelungene Übertragung der Geschichten in die damalige Gegenwart.
Unerträglich und da bedauere ich die Generation, die in den 1990er Jahren ihre "Fünf-Freunde-Erfahrungen" machen durfte, erscheint mir diese Serienadaption aus dem Jahre 1995.
Die Geschichten bleiben hier in ihrer Ursprungszeit (den 1940er und 1950er Jahren) und kommen dadurch schon optisch ein wenig angestaubt daher. Dies passt andererseits sicherlich besser zu den eingangs geschilderten Klischees, die die "Fünf Freunde" transportieren.
Die Geschichten sind oft arg gekürzt (25 Minuten pro Folge, da muss einiges weggelassen werden, damit es passt). Die Episoden wirken ein wenig "heruntergekurbelt", als wäre auch die Zeit, die für die Produktion zur Verfügung gestanden hat, stark limitiert gewesen. Die Kinderdarsteller wirken häufig überfordert, was sie mit einem gewissen "Overacting" versuchen zu überspielen.
Über den "Erfolg" dieser Adaption kann ich nur rätseln (ich wundere mich über durchaus gute Bewertungen auf der "ofdb"). Ich selber habe die Serie in den 1990ern nicht gesehen. Meine Kinder, die zuvor die 1978er Fassung mit mir geschaut hatten, lehnen diese Verfilmung aber geschlossen ab. Sie griffennach dem Schauen der Folgen lieber zu den Hörspielversionen.
Mein Fazit: Lieber das "Original" von 1978 schauen - da ist auch die Synchronisation deutlich besser gelungen.