Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 04.11.2012

Die Icons aus "Missing In Action", insbesondere das Bild, als Norris mit seiner Zunderbuchse im Fluss steht und die Zähne zusammenbeißt, kennt man wahrscheinlich auch dann bereits in- und auswendig, wenn man diese Lektion in Sachen 80er-Gülle-Allgemeinwissen bislang noch nicht aufgeholt hatte. Alles beginnt etwas langatmig, denn die Stealth-Passagen stehen dem Bart nicht; er wirkt etwas ungelenk, wenn er schnell an die nächste Mauer spurtet, um eine Wache aus dem Hinterhalt zu überraschen.

Dann wird es auch noch leicht homoerotisch: Chuck wechselt sein Oberteil im Filmverlauf fast öfter als Jane Fonda in "Barbarella", und als er schließlich einen Quasi-Strip hinlegt, garniert mit Danneberg-Sprüchen im Spencer-Hill-Modus, da reibt man sich aus Verwirrung die Augen. Nicht nur hier kommt die sexuelle Steifheit der 80er-Muskelmänner zum Tragen, gerade auch, als er der Frau - rein der Tarnung wegen - die Klamotten vom Leib reißt und sie wie ein Spielzeug ins Bett stößt. Die darauf folgende Vortäuschung des Liebesspiels sieht so aus, als hätten Außerirdische dem Chuck ein Instrument in die Hand gedrückt und er wisse nicht, was er damit tun soll.
Als die Befreiungsaktion losgeht, wird's dann auch auf dem freiwilligen Ufer interessanter. Ein Setting wie bei "Rambo II", nett inszenierte Action und dann geschieht, was so nur in den 80ern geschehen konnte: der vollkommen hanebüchene Showdown im Gerichtsgebäude mit einem in den Abspann führenden Frozen Screen, der sagt: Ihr krawattentragenden Sesselfurzer, hier kommt der Chuck!

*weitere Informationen: siehe Profil

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