„Er sah aus wie ein sehr schöner Delfin, und meine Freundin Emma war ganz verknallt in ihn.“
„Ich hasse es, dass die Medien unser Bewusstsein kontrollieren wollen. […] Es läuft sehr subtil, aber es ist eine neue Form des Faschismus, ganz sicher.“
Romanzen gibt es in der Filmlandschaft erstaunlich viele – zu viele sogar. Und inmitten dieser jahrzehntelangen Schnitt-Gegenschnitt-Ansammlung findet sich dann doch eine kleine, unbekannte Perle.
Denn in „Before Sunrise – Zwischenstopp in Wien“ stimmt einfach die Chemie zwischen den zwei Hauptdarstellern. Das erkennt man besonders an den Szenen, die mir in diesem Film und generell am besten gefallen: Longtakes! Gute Schauspieler erkennt man an ihrer perfekt aufrechterhaltenen Rolle in solchen langen Plansequenzen, wo kein schneller neuer Take einen Versprecher oder sonstigen Fehler kaschieren kann.
Ganze 6 Minuten lang reden die zwei im letzten Abteil einer Wiener Straßenbahn, ganz ohne Schnitt. Das Gespräch kreist um Intimitäten, jedoch auch philosophisch angehauchte Themen, die an den exzellenten Kunstfilm „Mein Essen mit André“ erinnern. Aufgrund äußerer Umstände haben die beiden nur diesen einen Tag miteinander; eine clevere Entscheidung, um das Drehbuch nicht ganz so schlimm in die Länge zu ziehen wie bei manch anderen Liebesfilmen.
Während der Schlenderei durch die malerisch gefilmten Gassen und Straßen Wiens kann man die besonders gut gelungene deutsche Synchro bewundern. Diese ist schon alleine wegen des drolligen österreichischen Akzents vieler Sprecher ein wahres Fest, im Original wird hier einfach Englisch gesprochen.
Gesehene Fassung: Blu-ray mit deutscher Synchro
Gesehen als Teil der Liste „101 Films You Must See Before You Die“.