Ich mag diesen Film nicht...07.05.2008
Ethan Hawke und Julie Delpy treffen sich im Zug nach Wien, fangen das Reden an und beschließen, den Tag und die Nacht in Wien gemeinsam zu verbringen. Toll, das erinnert mich an die seligen Zeiten von InterRail, als ich mit dem Zug durch Europa fuhr, auch in Wien ein paar Tage verbrachte, dort aber eher am lokalen Bier und den Riesenschnitzeln des Neubaustüberls interessiert war. Ethan und Julie aber sehen diese schönen Dinge nicht, sondern sind ganz hin und weg von einander...müssen sich leider am Morgen danach trennen beschließen jedoch, sich in sechs Monaten in Wien wieder zu treffen.
Es passiert in diesem Film nichts. Zwei Menschen treffen sich und reden, die Kamera bleibt ruhig, die Musik unaufdringlich, man sieht ein wenig von Wien, die beiden Hauptfiguren kommen sich näher, man redet, man küßt sich, es ist halt alles so, wie es ist, wenn man einen neuen Menschen kennenlernt und sich sogleich verliebt. Da will man alles wissen, alles erzählen, die Zeit vergeht wie im Flug, nichts spielt eine Rolle. Toll. Ging mir auch so, als ich meine Frau kennengelernt habe, und noch heute sind wir des Redens nicht müde.
Aber keiner von uns mag es, frisch Verliebten bei ihrem Treiben zuzusehen, und trotz einer bei mir gewiß vorhandenen romatischen Ader fand ich den Film von der ersten Minute an unerträglich langweilig. Ich weiß wohl, daß es nicht immer Aktionen braucht, und einen Liebesfilm mag ich auch ohne Komödie, diesen hier aber mag ich einfach nicht. Darstellerisch schon in Ordnung, die beiden Hauptfiguren müssen sich viel Text merken, da es wenige Schnitte gibt, aber leider in der Umsetzung sowas von öde...wenn ich nur Dialoge will, dann lese ich ein Buch. Für mich ist dieser Film leider eine absolute Verschwendung von kostbarer Lebenszeit - 1/10.