Deep in the Woods - Allein mit der Angst (2000)

Review

von Frank Trebbin

Fünf junge Schauspieler werden auf das Schloss von Baron Axel de Fersen eingeladen, um dort für Enkelsohn Nicolas das Märchen von Rotkäppchen auf zu führen. Als die Vorstellung vorbei ist und die fünf einen frivolen Reigen anstimmen, kippt die Stimmung im Schloss auf fatale Weise um: Mathilde ist plötzlich verschwunden und die anderen werden im umliegenden Wald von Schatten verfolgt. Als dann noch ein mit der Maske des bösen Wolfes verkleideter Mörder auftaucht, ist guter Rat teuer...

Wie vieles was aus Frankreich kommt, ist auch „Deep in the Woods“ ganz, ganz schwer in eine Schublade zu packen. Ist er ein Horrorfilm, ein Märchen für Erwachsene oder gar nur verklausulierte Erotik mit Thrill-Effekt? Fakt ist, dass über dem gesamten Film eine merkwürdige Atmosphäre liegt, die einen irgendwie in den Bann zieht – aber auch abstößt. Langweiliges trifft auf spannendes. Banales auf tiefschürfendes und triviale Gewaltbilder auf die hohe Kunst des Filmemachens. Durch und durch europäisches Autorenkino, glänzt „Deep in the Woods“ zudem durch seine wenig strukturierte Erzählweis. Fazit: bizarr bis zwiespältig, eben Euro-Horror. Auf DVD letterboxed (2,35:1). Mit Francois Berléand, Denis Lavant, Marie Trintignant, Michel Muller u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin