Review

Bei Manga-Verfilmungen ist immer eine gewisse Vorsicht geboten, denn in Sachen Albernheiten, etwas Fetisch und plumper Action lassen sich die Japaner nicht das Sushi vom Teller mopsen. Doch auch wenn "Sukeban Boy" nur eine Laufzeit von 61 Minuten vorzuweisen hat, - wer nicht bereits völlig breit vor der Flimmerkiste hockt, dürfte an dem debilen Treiben kaum Freude haben.

Banji hat schon mehrfach die Schule wechseln müssen, nun wird der Junge in Mädchenklamotten auf ein Internat geschickt, wo die hiesigen Gangs nicht lange auf sich warten lassen...

Man muss schon eine deutliche Vorliebe für schrägen, typisch japanischen Humor mitbringen, sonst ermüdet das planlose Treiben bereits nach wenigen Szenen. Hauptdarstellerin Asami performt dabei gar nicht so schlecht und besonders die die männlichen Parts vermag sie mit verstellter Stimme recht gut rüberzubringen, was sogar ein paar kleine Schmunzler zutage fördert. Ansonsten: Schulmädchenkleidung, viel nackte Haut, schrilles Gequieke, übel gespielte Emotionsmomente und eine sauschlechte Choreographie, da viele Schläge beinahe 20 Zentimeter am Gegner vorbei gehen.

Die Konzeptlosigkeit der dünnen Handlung macht sich rasch bemerkbar, denn abgesehen von einer kleinen Verbündeten lernt Banji reihum die skurrilen Gangs kennen, die sich mal durch Strumpfhosen, Bärte oder Tätowierungen auszeichnen, während der Score mehr schlecht als recht versucht, die Klänge der Siebziger mithilfe von Gitarre oder E-Piano zu kopieren.

Einzig die Splatterszenen gehen in Ordnung, da sie einerseits handgemacht sind und andererseits ein paar angemessene Übertreibungen beinhalten. So gibt es einige blutige Einschüsse, eine abgebissene Nase, eine herausgerissene Zunge, abgetrennte Finger und eine Axt im Oberschenkel.
Immerhin sind einige Ideen abgefahren genug, um für ein paar Momente bei Laune zu halten, da vom Mund aus abgefeuerte Patronen oder Pistolen aus Brüsten kommend nicht allzu alltäglich sind.

Dennoch vermag der Trash nie wirklich vom Hocker zu reißen, da kaum eine Handlung erkennbar ist, sich der Sympathiefaktor der Heldin in Grenzen hält und die gebotene Action größtenteils unter aller Kanone ist.
Für eingefleischte Manga-Fans eventuell ganz spaßig, für Zuschauer mit rund einem Kasten Bier intus möglicherweise auch, alle anderen werden sich nach geraumer Zeit jedoch fragen, was der geballte Blödsinn eigentlich soll.
3 von 10

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