Keine Ahnung, was mich geritten hat, ausgerechnet „Sukeban Boy“ eine Chance in meinem Player zu geben, ich sollte wohl nicht mehr allzu viel auf gloriose Besprechungen in Genremagazinen geben…
Der Reihe nach: wir haben es hier mit einer gut einstündigen Realverfilmung eines Mangas zu tun und die Macher waren tüchtigst bemüht, den üblichen Animestil auch gleich noch den Darstellern aufzuzwingen, was Einstellungen, Bewegungen, Schnitt und Mimik aller Beteiligten angeht.
Auf dem Papier ist es noch halbwegs reizvoll: ein mit mädchenhaften Zügen geplagter Junge wird auf Geheiß seines durchgeknallten Rockabilly-Dads auf eine Mädchenschule geschickt, als Girlie getarnt, was logo niemandem auffällt. An der Schule (an der alles los ist, nur nie Unterricht) herrschen aber verschiedene Gruppierungen und Gangs, sei es nun die Strumphosengang oder die Mädels, die hier komplett nackt agieren (sie heißen genauso, natürlich ist die Schamregion tunlichst bedeckt) und gern Kugeln aus ihren Mündern abschießen. Ein paar Glatzies werfen mit Nippelklemmen und unser Held Sukeban hat auch gleich noch eine lesbisch agierende Freundin mit Geheimidentität. Tja, und die kloppen sich nun nackt oder halbnackt durch die Flure, es wird zunehmend bizarrer und alberner, am Ende beballert man sich halt aus Beinstümpfen oder Brustwarzen, bis endlich alle gemeuchelt sind und unsere Helden im Genderbender-Hormonrausch schließlich beide Dödel UND Titten haben. Ist das nicht schön?
Trotz der moderat kurzen Lauflänge von 62 Minuten hatte ich größte Schwierigkeiten, länger als 12 Minuten die Augen aufzuhalten.
Ich kann mir vorstellen, das Anime-Fans, die sich gern zur Schau gestellten asiatischen Sexvorlieben und Schamvorstellungen ergötzen oder nass machen, eventuell vor Freude in ihren Milchshake prusten, aber diese Dilettantenvorstellung kann mich in keinster Weise beeindrucken.
So etwas wie einen Plot gibt’s höchstens rudimentär, die Witze sind blöd (der Beste besteht im Ins-Gesicht-Furzen einer halb besiegten Gegnerin – noch Fragen?), die Dialoge das Dümmste, was ich seit langem gesehen haben und die Tricks sind aus der Altvorderenzeit, genauso wie das Blut, das hier und da mal spritzt.
Besonders scheiße fand ich die Kampfszenen, die die „Deadline“ als auf „Power-Rangers-Niveau“ bezeichnete, aber die Nulpen, die hier nackig sich einen vor den Pfosten hauen, kommen nicht mal in die Nähe der Gesichter, die sie treffen möchten.
Natürlich spielt das auch alles gar keine Rolle, denn das komplette Stündchen dient nur einem Zweck: möglichst viele asiatische Mädchen baldigst ihrer feschen Schulmädchenuniform zu entkleiden, um sie dann Billigkicks in die Kamera machen zu lassen. Viele viele viele Tittchen, gespielte Scham und Empörung, rollende Augen, hier ein Strumphöschen, da ein Popo, nirgends ein Schamhaar und etwas S/M-Ausrüstung aus der Ritterkiste zu Karneval – fertig ist die Wichsvorlage für den Asiaten, der sich gar nichts mehr traut oder den Päderasten im Entwicklungsstadium (bitte nicht anrufen und Drohbriefe schicken: für Päderaten gemacht heißt noch lange nicht, dass jeder, der ihn sich ansieht, einer ist).
Wer so ein infantiles Gezuppel in irgendeiner Weise gut und/oder lustig findet, kann daraus wohl tatsächlich einen Partyfilm machen, ich heize mit so einem Schund im Winter den SM-Club nebenan, da hat man wenigstens was Handfestes. (1/10)