New York, drei Tage vor der Jahrtausendwende: Der Ex-Cop Jericho Cane, seit dem Tod von Frau und Kind von Selbstzweifeln zerfressen und (natürlich) auch dem Alkohol verfallen, arbeitet nun als privater Leibwächter und vereitelt ein Attentat, das ein offenbar irrer Priester auf seinen neuesten Klienten, einen wohlhabenden Wall Street-Bankier, verübt. Zusammen mit seinem Partner Bobby Chicago forscht Jericho nach, was die Hintergründe des Anschlags anbelangt, und stößt so schließlich auf Pater Kovak, der einer geheimen Splittergruppe der katholischen Kirche vorsteht. Von diesem erfährt er von einer alten Prophezeiung, der zufolge der Teufel persönlich alle tausend Jahre auf der Erde auftaucht und sich des Körpers eines Menschen bemächtigt, um den Weltuntergang heraufzubeschwören. Dazu muss er rechtzeitig zu Beginn des neuen Millenniums in der Silvesternacht eine auserwählte Frau schwängern, die zwanzig Jahre zuvor während einer bestimmten Mondkonstellation geboren wurde. Die junge Christine York, die seit jeher unter unerklärlichen Visionen leidet, ahnt nichts davon, dass es ihr vorherbestimmt ist, die Braut des Teufels zu werden, und sieht sich nun sowohl den Zugriffen einer Satanisten-Sekte ausgesetzt als auch mit einem vatikanischen Killerkommando konfrontiert, das sie noch rechtzeitig um die Ecke bringen will, um die "Nacht ohne Morgen" zu verhindern. Glücklicherweise kann Jericho Christine ausfindig machen und mit schwerer Artillerie dafür sorgen, dass weder die Pfaffen noch der besagte Bankier, bei dem es sich tatsächlich um den Satan in Menschengestalt handelt, Hand an die junge Frau legen... "End of Days - Nacht ohne Morgen" ist ein inhaltlich unentschlossenes Star-Vehikel, mit dem Arnold Schwarzenegger nach einigen gescheiterten Komödien-Versuchen einen Schritt ins reine Horror-Fach tätigt und dadurch die Gelegenheit erhält, abseits seines in solchen Streifen wie "Conan - Der Barbar", "Terminator" oder "Predator" etablierten Images als (mal abgesehen von dem gelegentlichen Oneliner) wortkarge Killer-Maschine in einem etwas dramatischeren Part zu "glänzen"... was nun aber nicht heißen soll, dass dabei zur Gänze auf übertriebene Action-Einlagen verzichtet wurde. Was da zunächst als düster fotografierter Horrorfilm, dessen Optik einen direkt an David Finchers stilbildenden Muster-Thriller "Sieben" gemahnt, daherkommt, wandelt sich nach der einzigen etwas längeren Szene, die dem Österreicher tatsächlich erlaubt, ein wenig "richtig" zu schauspielern (nämlich die erste Begegnung zwischen Jericho Cane und dem Teufel in Gestalt Gabriel Byrnes in der Wohnung des Ex-Cops), zu einem jener formelhaften Blockbuster-Spektakel, die sich in erster Linie durch ihre satten F/X-Schauwerte und den veranstalteten pyrotechnischen Budenzauber definieren. Dem aufmerksamen Zuschauer mögen da durchaus einige Parallelen zu dem etwa zeitgleich entstandenen Serienkiller-Thriller "D-Tox - Im Auge der Angst" in den Sinn kommen, in dem sich mit Sylvester Stallone ein anderer Action-Star zunächst als gebrochener Anti-Held versucht hatte... und dessen Macher letztendlich ebenfalls nicht den Mut aufbringen konnten, diese Masche bis zum Schluss durchzuziehen und so eventuell die etablierte Fan-Base ihres Hauptdarstellers zu vergrätzen. So darf man sich dann durchaus die Frage stellen, ob Arnie hier zum richtigen Stoff gegriffen hat, um ein wenig seinen schauspielerischen Ambitionen zu frönen, denn im Großen und Ganzen betrachtet geht es hier nicht anders zur Sache, als in einigen seiner stupiden 80er Jahre-Action-Streifen. Innerhalb der damaligen, sicherlich durch den bevorstehenden Jahrtausendwechsel initiierten Welle von Horrorfilmen, die sich in der Manier der 70er Jahre wieder vermehrt mit religiösen und theologischen Inhalten (und natürlich auch der allseits beliebten Wiederkehr Satans auf die Erde) beschäftigt haben, ist "End of Days - Nacht ohne Morgen" als Mittelding zwischen Okkult-Thriller und aufgeblasenem Krawall-Spektakel nämlich weder Fisch noch Fleisch... und somit sicherlich auch kein Genre-Vertreter, der tatsächlich in der Tradition eines "Der Exorzist" steht, auch wenn es da hin und wieder doch Anklänge in diese Richtung gibt. Die dennoch mit einiger Ernsthaftigkeit gehändelte Grund-Prämisse der Storyline, die kurz und knapp mit "Das Omen trifft auf den Terminator" zu umschreiben wäre, lässt die Chose insgesamt betrachtet dann nur noch kurioser erscheinen. Einen gewissen Sinn für Ironie oder zumindest ein dezentes Augenzwinkern, das darauf schließen lässt, dass den Machern bewusst gewesen sein könnte, wie deppert das alles im Grunde genommen doch ist, sucht man hier nämlich vergeblich. Nun ja, immerhin hat sich Regisseur Peter Hyams seinen bereits in "Outland - Planet der Verdammten" und "Das Relikt - Museum der Angst" durchscheinenden Sinn für fotogene Düsternis bewahrt. Was man sich von "End of Days - Nacht ohne Morgen" letztendlich also erhoffen darf, ist eine ansatzweise mehrdimensionale Schwarzenegger-Performance, ein gerütteltes Maß an Radau, einige knappe Brutalitäten nach Genre-Manier, sowie ein visueller Look, der im Gegensatz zu dem offenbar auf die Schnelle runter gerissenen Skript von Andrew W. Marlowe auch tatsächlich gehobenen Ansprüchen gerecht wird... aber doch bitteschön nicht so etwas wie Sinn oder Logik. Im Vergleich zu anderen Vertretern des Spät-90er-Reli-Horror-Revivals wie "Stigmata" oder "Die Prophezeiung" steht er damit alles in allem betrachtet aber tatsächlich noch ganz gut da. Spätestens in einem leicht angetüdelten Zustand (es empfiehlt sich, beim Ansehen nach und nach einen Six-Pack leerzumachen) stört einen dann auch die hier verwurschtelte, hohle Gaga-Plotte nicht mehr so arg.
6/10